Az Egri Tanárképző Főiskola Tudományos Közleményei. 1966. (Acta Academiae Paedagogicae Agriensis ; : Nova series ; Tom. 4.)

I. Tanulmányok az oktatás és nevelés kérdéseiről - Ottomar Minka: Bemerkungen zur zweckoptimistischen philosophischen Variante des Mensch—Technik—Bildung Problems in Westdeutschland

diese Zeit hinter uns liegt und dass die Technik ihren Platz auf der Anklagebank mit Bewährungsfrist hat verlassen können" [8]. Die Kri­tik des „Technik-Pessimismus", der „Technik-Kritik" setzt sich durch; man sucht nach „rationalen" Einschätzungen. Die Technik-Philosophie soll zum wirksameren Instrument der staatsmonopolistischen Herr­schaft werden. Friedrich Dessauer, der sich zum „kritischen Realismus" zählt, entwickelt eine Alternative zu den bereits skizzierten „kulturkriti­schen" Zeitströmungen. Er deutet die Technik religiös-optimistisch. Bei ihm heisst es: „Der Mensch lebt in der Natur; sie ist das grosse Haus der Schöpfung, das ihm Gott zur Forschung und Nutzung an­vertraute; in sie senkte unser Schöpfer unermessliche Möglichkeiten der Gestaltung als Auftrag ein. Der Mensch lebt aber auch in der Gesellschaft, ist nicht nur Einzelperson; er ist offen, er teilt Leid und Freude mit den anderen Menschen. Er lebt in Schicksalsgemeinschaft, und zwar jetzt mehr als jemals. Und darum entsteht wahre, volle Bil­dung des Menschen nur, wenn beide grossen Aspekte im Gleich­gewicht berücksichtigt werden" [9]. In diesem Zusammenhang wird Dessauer von D. Brinkmann be­scheinigt, dass er die Technik zum erstenmal als „menschliche Auf­gabe" gesehen und gelehrt habe. Er habe die Technik in das Stadium der Selbstbesinnung hineingeführt und die Überzeugung formuliert, dass die Technik nicht wertneutral ist, sondern eine bedeutsame Wertsetzung in sich trägt [10]. Jedoch auch für Dessauer ist das Ganze der Technik doch irratio­nal. Er verweist auf den „Schöpfer", der „die Erde viel reicher ge­macht als wir jemals ahnten. Unermessliches schläft in ihr, harrt auf den Menschen, dass er es finde. Und der Sinn ist, dass der Mensch ,Mensch' werde in seiner Wanderung durch die Jahrtausende, das heisst, emporwachse zur Ebenbildlichkeit seines Schöpfers" [11] So stellen Dessauers Auffassungen, die in der westdeutschen Tech­nik-Philosophie wegweisend und massenwirksam sind, den Versuch dar, naturwissenschaftlich-technisches und religiöses Denken mit­einander zu verbinden. Auch H. Gartmann formulierte schon 1955 mit religiösem Pseudo­optimismus die Bestrebungen theologischer Kreise nach Neuorien­tierung ähnlich, wenn er schreibt: „Der Mensch wird stärker bleiben als die Technik, denn alle Dinge, die er schuf, münden in den Auftrag der Genesis: macht euch die Erde Untertan . . ." [12]. Interessant sind zum aufgezeigten Problem auch Auffassungen von Klaus Tuchel, Geschäftsführer der VDI-Hauptgruppe „Mensch und Technik" der 1961 gegründeten VDI-Ausschuss „Philosophie und Technik". Seiner Meinung nach stammt der „bahnbrechende, an­regende und wegweisende" philosophische Beitrag zum Technikprob­lem von Friedrich Dessauer. Tuchel tritt gegen die technikkritische Literatur, gegen die Dämonisierung der Technik auf. Von einer ob­jektiv-idealistischen Grundposition aus wendet er sich gegen den subjektiven Idealismus. Er orientiert die philosophische Ideologie auf 15

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