Duna népe, 1937 (3. évfolyam, 4, 6, 10, 11. szám)

1937 / 6. szám - A magyar fiatalság és Ausztria

Staatspolitische, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche, kulturelle Zeitschrift (DONAUVOLK) Redigiert von Dr. Attila Thewrewk-Pallaghy, Dr. Imre Riegler und Dr. Otto Maria Fidelis (Wien) Verantw. Redacteur und Herausgeber: Dr. Imre Riegler Staatssekretär a D. Prof. Dr. Elemér Hantos: Die Donauachse Die Geschichtsschreiber Nachkriegseuropas werden über eine reiche Terminologie zur Beziechung der Bestrebungen verfügen, die es insgesamt verhinderten. dass sich die führenden Mächte Europas in der gemein­samen Verantwortung für das Schicksal unseres Erd­teiles zusammengefunden haben. Der universale Gedanke des Völkerbundes hat kurz nach seiner Gründung der kontinentalen Auffassung Platz gemacht, dann wechselten in raschem Aufeinan­der „Regionalidee",, >Frontenpolitik, „Paktenssytem" und da all diese versagten Initia|tiven versagten, die Regionalpolitik scheiterte, die Fronten aufgerollt wur­den, die Paktomanie in eine allgemeine Verwirrung aus. artete, sucht, man neuerdings die internationale Politik auf „Achsen" einzuordnen. Achsen sind Schnittlini­en an deren Endpunkten betriebsfähige Räder die Welt in Bewegung setzen sollen. Das Wort von der „Achse Berlin-Rom", das nach der Anerkennung des römischen Imperiums durch Deutscihland. von Mussolini geprägt wurde, hat Schule gemacht und bereits in den Achsen London-Paris, Paris-Moskau, sowie in verschiedenen anderen Haupt­und Nebenachsen seine Fortsetzung gefunden. Die Achsenpolitik Berlin-Rom wurde anlässlich des Besuches des deutschen Aussenministers Rom (Anfang Mai 1937) dahin prezisiert, dass die beiden Regierungen bezüglich der Hautprobleme eine gemein­same Politik im Wege übereinstimmender diplomati­scher Aktionon entfalten. Demnach' bilde die Achse Berlin-Rom nicht ein politisches System, ähnlich den anderen in Europa bestehenden Einheiten und Allian­zen. sie soll vielmehr zu einer umfassenden Zusammen­arbeit für eine grössere und sicherere politische und wirtschaftllich Stabilität in Euiropa ausgebaut werden. Diese deutsch-italienische Zusnmmenarbeit soll im Donaubecken beginnen und im Sclhlusscommuniqué der römischen Beratungen heisst es ausdrücklich: In der Donaupolitik sind wir von den gleichen Grundsätzen geleitet". Die.. Systematisierung der Verhältnisse des Donau. beckens". wie das neue Schlagwort lautet, kann tat­sächlich ohne eine einvernehmliche Stellungnahme Deutschlands nnd Italiens kaum erfolgen. Der Versuch eines deutschösterreichischen Zollumionplanes scheiterte . an dem Einspruch Italiens und der in Genf unterbrei­tete Donauplan Mussolini an den passiven Widerstand Deutschlands. Italien und Deutschland wissen daher auseigener Erfahrung dass nur eine Einigung zwischen ihnen die Lösung bringen kann. Im Donanraum befindet sich aber nicht nur der Schnitt­punkt des politischen Verhältnisses Deutschlands und Italiens zueinander, hier stossen auch verschiedene andere Achsen aufeinander, die grosse Vertikale Ber­lin-Rom und die lange Horizontale Paris-Moskau, sowie die geometrischund politisch etwas verbogene Achse der kleinen Entente. Wien und Budapest werden als Stützpunkte der nordsüdlichen Achse, Prag als Zentrum der westöstlichen Achse angesprochen. Bukarest ist am besten Wege sich einer Achse Warschau-Rom einzuord­nen, während Belgrad zwischen Paris, Berlin und Rom schwebt und es wird niemanden übenraschen. wenn es sich eines Tages als Stützpunkt einer Achse Prag-Sofia enthüllen wird. So habn alle Donaustaaten Anlehnung an die eine oder andere Achse gefunden, aber mancher unter ihnen würde es gerne begrüssen, wenn er diese mehr oder minder frewillige Anlehnung gegen den Schutz eines Verbandes der Donaustaaten eintauchen könnte. Denn d'e kleinen Donaustaaten können auf die Dauer die Achsenpolitik der Grossmächte kaum mitmachen, eine Politik die überall mächtige Striche über die Land­karte zieht und Brücken über. viele dazwischen liegende kleine Länder baut, um Grossmachtsziele zu verwirk­llichen. Die Erkenntniss der politischen Ohnmacht der einzelnen Kleinítaaten ha t sie den Grossen Zugetrieben, aber sie sind entfernt davon, sich einer Blockbildung oder einem Militarbündnis der gegensetzlichen Gross mächte einzuordnen oder sich zu einer kolonialen Rohstoffbasis zu degradieren. Die Übermacht; der Grossen kann nur durch einem Zusammenschluss der Kleinen wettgeemacht werden, ínsbesondere wenn dieser Zusammenschluss einer geschichtlichen, wirtschaftli­chen und kulturellen Verbundenheit entspricht wie es bei den Donaustaaten der Fall ist. Die Schicksalsge­meinschíaft der kleinen Staaten ist das natürliche Fun­dament von dem die Neuordnung den Donauraumes auszugehen hat. Wenn die Donaustaaten ihre eigene Achse ausbauen, können sie das Gewicht einer einzingen Grossmacht aufbringen. Was auch im zwischenstaat lichen Leben ein Fortschrritt wäre. Ihren Inget ioritätscharakter gegenüber den Maech-tigen werden die Donaustaaten nur durch gegenseitige Verständigung verlieren. Eine Lösung die nicht von den Donaustaaten ausgeht. könnte nur zustandenkom­men im Falle der machtpolitischen Ausgeglichenheit der Grossmächte. die auf die Donaupolitik Einfluss nehinen wollen. Und tatächlich strebte dir Vier­14 Duna népe Organ der Donauraum-ldee

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