VJESNIK 21-22. (ZAGREB, 1920.)

Strana - 85

Ratkovich, eigentlich Markovich, ist ein gebohrner Dalma­tiner, stand bei seinem hier verstorbenen Anverwanden als Laden­diener in Condition, heirathete in der Folge dieses Anverwandens hinterlassene Wittwe und wurde andurch Eigenthümer der ganzen Handlung und Vermögens. Diese beträchtliche und vorzüglich in Materialisten Waaren bestehende Handlung treibt er noch mit gutem Erfolg und ist überhaupt allgemein als ein ansehnlicher vermöglicher Mann bekannt. Seit Anfang der servischen Unruhen hat er in Ge­sellschaft des Milosch Uroschevich und Dragotin mit denen Servia­nern verschiedenen Verkehr gehabt, soll auch noch namhafte Sum­men von ihnen zu fordern haben, seit % Jahren aber sich ganz von diesem Handel zurükgezohen und den Milosch allein überlassen, auch hat er dem Pascha von Belgrad auf verschiedene kostbare Pfänder namhafte Summen vorgestrekt. Sein leiblicher Bruder be­findet sich seit 1% Jahren ebenfalls bei ihm, hülft ihm machen Han­delsgeschäften, lebt aber übrigens von seinem eigenen Vermögen. Rupp, gegenwärtig hier angestellten Salzwägers Sohn, war eine Zeitlang hier ohne Anstellung, hat sich aber in der Folge nach Lippova in das Bannat zu den alldortigen Apotheker*Philipp bege­ben und sich mit Malen und Anstreichen derer Zimmer beholfen, nach der Hand aber nach Zeugniss seines eigenen Vaters, weiters unbewust wohin sich begeben. Pelloschevich dermalen Amtsschreiber in dem hiesigen Dreissigstamt, soll sich auch gegenwärtig, wie schon lange vorhin, mit Einberichtung hiesiger Gränz-Neuigkeiten an den Pressburger, auch auswärtige Zeitungs Schreiber, auser seinen Dienstes Stunden, abgeben. Sein Bruder ist in hiesigen Kontumatzamt als Schreiber an­gestellet. Stephan Bulluck Paasch a ein Kirschner seiner Pro­fession, soll aus Hungarn unweit Ofen gebürtig seyn, hat in Ofen, Pest, auch hier als Kirschnergesell gearbeitet, dann in Pancsova ge­heirathet, auch 2 Kinder gezeiget. .Er verliess aber sein Weib und begab sich zu die Servier. Sein Weib befindet sich noch hier und wohnet bei einem gewissen Zivotta in der Bezanier Gasse, die 2 Kinder hat ein hiesiger Bürger Andreas Tabancsich angenommen. Bei dem Mord derer Türken zu Pancsova war er wirklich gegen­wärtig, dermalen ist er bei dem ersten servischen Anführer Czerni Gjorgie sehr beliebt und stellet eine Art von Secretair vor, befindet sich in allen öffentlichen Verhandlungen mit gegenwärtig, sein Be­tragen in ähnlichen Gelegenheiten ist sehr dreust. Er soll das Ver­trauen des Czerni Gjorgie vorzüglich besitzen und zu verschiedenen Verschikungen verwendet werden, so wie er gegenwärtig der Sen­' dung nach Konstantinopel beygegeben wurde.

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