VJESNIK 21-22. (ZAGREB, 1920.)

Strana - 79

79 feindlich betragen werde, der Feind seines Monarchen des Gross­herrn seyn wird. Er habe zwar von den Russen schon mehrere Ein­ladungen erhalten, sich mit der ganzen servischen Nation unter Russlands Schutz zu begeben, er habe aber alle diese oft wiederholte Anträge jederzeit verworfen und seye bereit, wenn der Grossher es befehlen sollte, mit 60 bis 70.000 Mann servischer Truppen (so viel aber glaubt der Pascha nicht, dass er sollte aufbringen können) auf jeden Punkt zu marschieren, wo es die. Noth erfordern könnte. Der Pascha befragte ihn ferners, ob er diese seine Äusserung als ein sicheres Versprechen der Pforte anzeugen könne und auf Bejahung der Cserni Georgie stattet Suleiman Pascha einen umständlichen Be­richt von dieser Unterredung an die Pforte ab und sendete selben durch einen Eilbothen, welchen der Schreiber des Cserny Georgie, ein gewisser Stephan, begleitete, nach Constantinopel. Der Pascha zweyfelt keineswegs, dass bei dermaligen Um­ständen die Pforte alle und jede billigen Wünsche der Servier er­füllen wird, da auch er selbst alles nur mögliche zum bessten der Unterthanen an die Pforte geschrieben hat. Er vertrauete mir, dass er den Kehaya Bey zu Constantinopel (den Minister des Innern) den Vorschlag gemacht habe, die auf die Angelegenheiten Serviens Bezug habende Fermane, welche die Ver­gebung der Pforte, Ertheilung der künftigen Freyheiten an die Un­terthanen und die hinführige Einrichtung Serviens enthalten werden, nicht gerade zu durch die Türkey nach Belgrad zu schicken, son­dern selbe durch einen eigends dazu beorderten Abgeordneten der Pforte nach Wien und zwar an Seine Kaiserliche Hoheit den Gene­ralissimus zu übersenden, durch dessen hohe und weise Veranstal­tung die Servianer erstens von dem Inhalte der Fermane unterrichtet und ihnen das heiligste Versprechen abgenommen werden müsste, künftig ihre Pflichten gegen den Grossherrn als getreuen Untertha­nen zu erfüllen, kurz alles jenes zu leisten und zu befolgen, was ihnen durch die Fermane aufgetragen werden wird. Nur nach dieser gegebenen Versicherung sollten ihnen die Fer­mane überliefert werden — im Weigerungsfalle aber die Untertha* nen bedrohet werden, dass man die Fermane wieder nach Constan­tinopel zurücksenden und sie als Rebellen betrachten müsse. Nun ist der Pascha begierig zu vernehmen, ob man bey der Pforte diesen von ihm angeratenen oder einen andern Weg ein­schlagen werde. Auf jeden Fall trug er mir auf, Euer Excellence von diesem allen gehorsamst zu unterrichten. Cserny Georgie ist den 3. dieses nach Schabatz abgereisst und hat einen Befehl (bujuratti) des / Gouverneur von Belgrad, welchen dieser mir Tages vorher lesen Hess, mit sich genommen, in welchen

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