VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 53
53 Civitate Veteri) in der Drivastiner Diözese zum Bischof von Drivast, 1 ) 1470 der Pfarrer von St. Georg de Assanis, Diözese von Dagno, zum Bischof von Oberpilot. 2 ) Im J 1464 werden zwei Pfarrer des Sprengeis von Durazzo erwähnt: „Petrus rector s. Demetrii de Plumsis* und „Ginus rector s. Venere de Managastis". 3 ) Aus der Seltenheit der Erwähnung darf man aber gar nicht folgern, dass die Pfarren nicht dicht gesät waren. Im Gegenteil können nach meiner Meinung alle Kirchen, deren Heiligen patron mit einem Ortsnamen verbunden in der vortürkischen Zeit ge nannt wird, sofern sie keine Klöster waren, als Pfarrkirchen betrachtet werden, wie z. B. die Hafenplätze an der Bojana : S. Petrus in flumine Drini (1278), S. Theodorus in flumine Drino (1282), S. Maria de Goriç de Ludrino (1387), oder aber S. Cruce Pogi (1405) in Polato. Für die Dichtigkeit der Pfarren spricht auch der Umstand, dass im J. 1407 zwi schen den Diözesen Alessio und Arbanum ein zäher Streit für zwölf Grenzpfarren entbrannte, der damals „einen grossen Aufruhr und Zwie tracht unter Adeligen" (maximus tumultus et dissensio inter nobiles) herbeizuführen drohte 4 ) und durch über zwei Jahrhunderte andauerte. Erst 1638 wurde er endgültig geschlichtet 5 ) und damals noch wusste der Bischof von Alessio gegen 30 Pfarrkirchen aufzuzählen, „etliche ver nichtete" nicht gerechnet, die zu seiner Diöcese gehören sollten. Viele darunter, wie diejenige (S. Veneranda) von Baldreni (Ballerini), St. Ni kolaus von Kakariči bei Alessio, oder auch St. Stephanus von Bliništi reichen tief in das Mittelalter zurück. Heute noch sieht man in Baldreni, eine Stunde von Alessio entfernt, am rechten Ufer des Drim die Ruinen einer Kirche romanischen Stils, die, wie dies aus einer Inschrift ersich tlich ist, im 15. Jahrhundert unter dem Patronat der Herren von Perlat stand. 6 ) Die Zustände in Šiklja im J. 1348 werfen auch ein interes santes Licht auf die Pfarrangelegenheiten im mittelalterlichen Albanien. In diesem am Schwarzen Drim in Oberpilot gelegenen Dorfe werden damals zwei Kirchen erwähnt (S. Barbara und hl. Kreuz); die „latei nischen Priester" (popovi latintsci) mussten von ihren Weingärten, die sie als Erbgut (baština) besassen, jährlich ein Fass Wein an das ortho doxe Erzengelkloster von Prizren, d. h. an den Besitzer des Dorfes Šiklja liefern. Daraus geht ziemlich klar hervor, dass in Šiklja ein Pfarrer und mehrere einheimische Kapellane die Seelsorge versahen, wie uns die Kapellane von Novobrdo in Serbien mehrmals ausdrücklich *) Farlati 7, 242. 2 ) Theiner, M. Slav. 1, 494. 3 ) Hs. „Statuta ecclesiae Drivastensis" zitiert oben. *) Ljubić, Listine 5, 94 f. Jireček, Arch. slav. Phil 21, 89. 5 ) Farlati 7, 203. «) Ippen, Bos. Glasnik 15 (1903) 182 vgl. 14 (1902), 189.