VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 51
51 Marinus de Dulcinio", der später in vertraulichen und gefährlichen .di plomatischen Angelegenheiten dem Georg II. Balša dienend 1 ) das Ka nonikat von Dulcigno (1^95) sich erwarb. 2 ) Vor dem Falle Skutaris trachtete die Republik Venedig (1475) dem dortigen Archidiakon Niko laus Malonsi wegen seiner Verdienste und grosser Autorität, die er in jenen Gegenden genoss, das erste vakante Bistum in Albanien zu sichern. 3 ) Albanien war im Mittelalter mit Kirchen und Klöstern übersäht. Dies sieht man nicht nur aus den spärlich fliessenden mittelalterlichen Quellen, sondern auch aus den zahlreichen mittelalterlichen Kirchen ruinen, aus den Dokumenten der neueren Zeit, wie auch aus der topo graphischen Nomenklatur. Dabei darf man aber natürlich nicht vergessen, dass Albanien, wie Griechenland und Dalmatien, zu den altchristlichen, durch die Einwanderung der slavischen Heiden weniger erschütterten Gebieten gehört, und von allem Anfange her, also schon im 4—6. Jahrhundert einer starken Verbreitung der Heiligennamen in der Topo graphie ausgesetzt wurde, 4 ) so dass wir im späteren Mittelalter schon auf Überbleibsel sehr alter kirchlicher Kultur stossen und sogar in ur kundlichen Flurnamen Heiligennamen antreffen, wo gewiss schon eine jede Spur von Kirchlein, die man einst an der Stelle der Heidentem pelchen errichtete, verwischt war. Dies gilt vielleicht schon für Kirchen namen, die ohne jede nähere Bestimmung (ohne Ortsnamen) auftauchen wie z. B. S. Donatus (bei Aulona), 5 ) S. Ilia (bei Dulcigno 6 ), die Win terquartiere bei Kroja S. Euphemia, S. Blasio, 7 ) gewiss aber für Flur namen in Polato, denen wir in der umfangreichen Stiftungsurkunde des Erzengelklosters von Prizren (1348) begegnen, wie „die Quelle des hl. Georg" an der Gemarkung von Šiklja, ferner S. Ilias und S. Salamon bei Sakato. Dazu sind auch die Ortsnamen mit der slavischen Anfangs silbe Sut aus dem romanischen Santo, San zu zählen, eine Eigen tümlichkeit der Küste von Antibari bis Istrien, die schon früh in der slavischen Durchbruchszone zu finden ist, wie Sutorman (aus Sut Roman, SantRoman), ein schon 1408 erwähnter Pass zwischen der Küstenebene und dem Tale von Crmnica am See von Skutari, Suto more (aus SantaMaria), Weiler bei Spizza, Sutomorščica, Flurname bei Godinje am See von Skutari, Sustjepan im Gebiete der Pastrovići 1 ) Gelcich, La Zedda 176 u. 180 N. 3. 2 ) Ljubić 4, 350. 3 ) Senato Mar 10, fol. 51 v (1475, 25. Juli). *) Jireček, Das christliche Element in der Topographie der Balkanländer, Wiener Sitzungsberichte 136, 9 ff. 5 ) Im J. 1277 „in loco qui dicitur S. Domperitus", AAlb 1, 367. 6 ) Ljubić, Listine 5, 84 (1405). i) AAlb 1, 834 (1343).