VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
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38 Orthodoxismus das albanische Element gewiss auf ähnliche Weise, wie dies für Ochrid bekannt ist. Ein albanesischer Edelmann Progon Sguros wird hier (1295) als Bauherr der Klemenskirche erwähnt; er renovierte auch die Marienkirche von Ochrid. 1 ) Ein Mitglied der Dynastenfamilie Gropa, die ursprünglich (1273) in den Bergen zwischen Orosi und Dibra gewiss katholisch war, ist als letzter christliche Herr von Ochrid vor der Türkenherrschaft natürlich schon graecisiert und orthodox. 2 ) im Kern Albaniens erreichte der griechische Einfluss seinen Höhepunkt nach dem ersten Falle Konstantinopels unter den Epiroten; die von Demetrius Chomatianos (1216) approbierte Scheidung der Ehe des Grie chen Gregorios Kamonas mit der Tochter des Häuptlings von Arbanum Gin und seine Heirat mit der Witwe des Bruders dieses Häuptlings, 3 ) sowie die Ehe des Häuptlings Golem (um 1250) sind Beweise prakti scher Errungenschaften des Orthodoxismus. Doch die katholischen Zita dellen der Benediktinerklöster, von denen unten die Rede sein wird, hielten hier festen Stand und der römischen Propaganda unter den An jouvinern gelang es bald den eventuell entfremdeten albanischen Adel für sich zu gewinnen, so dass 1319, im Jahre des Aufstandes gegen die Serben, in den päpstlichen Bullen alle Mitglieder des albanischen Hochadels von Valona bis UlcinjDagno (Musachi, Matarango, Arianiti, Bliništi, Jonima) als „dilecti filii" und „viri catholici" tituliert werden. Nur ein gewisser „Radoslaus cornes Albanie" wird einfach „edler Herr" (nobilis vir) genannt, was gewiss auch ein Zeichen ist, dass dieser Slave dem griechischen Ritus der Durchbruchszone ober der Bojana angehörte. 4 ) Hier in der Durchbruchszone stieg der kirchliche serbische Ein fluss parallel mit dem politischen, verblieb aber eine Macht auch nach dem Untergange der serbischen Nemanjiden und verursachte ein zweites konfessionelles Schwanken, das sich nach und nach über ganz Alba nien fortpflanzte. Die Balšići fühlten sich ebenso Erben des Dušan reiches wie die Lazarevići und Brankovići ; 5 ) sie sind im Grunde ebenso orthodox wie ihr aus Zeta stammender Verwandte und Herr von Va lona Mrkša Žarković (1394), katholisch nur zeitweise (1369, 1391) aus 1 ) Inschriften in Izvestija arkeol. instituta v Kpoljê 4 (1899) 90; Ivanov, Blgarski spomenici iz Makedonije (Sofija 1908) 212; Jireček, Byz 13 (1904) 195. 2 ) AAlb 1, 300. 3 ) AAlb 1, 146—150. *) AÀlb 1, 650. 5 ) S. die Briefe des Georg II. Balšić, des Lazar und Vuk Branković vom J. 1385, worin diese den Metropoliten von Jerusalem, der den vom Kaiser Dušan diesem Kloster geschenkten Tribut von Stagno zu beheben hatte, der Gemeinde von Ragusa anempfehlen (Pucić, Spomenici 2, 30; Jireček, Arch. slav. Phil. 17, 261 und Sbornik Jagića 533). In der Bestätigung der ragusaner Privilegien durch Georg II. Balšić vom J. 1386 heisst es, dass „alles so verbleiben soll, wie in der Zeit Kaiser Stefans" (Miklosich, M. S. 203).