VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
Strana - Sveska 1. i 2. - 35
35 ster von Vranjina, welches durch den See geschützt erst nach 1843 verödete, aber 1886 wieder erneuert wurde, auch ein Gut im Tale von Cêvna (Zem) neben der nach Peć (Ipek) führenden „Strasse von Zenta". 1 ) Um diese Zeit haben wir auch Kenntnis von anderen orthodoxen Insel klöstern im See von Skutari, die alle in den Dynastenfamilien von Zeta, Bosnien und bei den serbischen Despoten ihre Gönner fanden. Es sind dies Kom (Odrinska gorica) mit Muttergotteskirche, Grabstätte des Leš Gjurašević (Crnojević) und des Despoten Stefan; Starčeva gorica, Grab stätte des Božidar Vuković (f 1540), der sich durch Drucklegung von Kirchenbüchern für die orthodoxe Kirche äusserst verdienstlich machte; 2 ) Beška gorica mit zwei Kirchen, in der Muttergotteskirche das Grab He lenas, der Wittwe Georg II. Balšić', nachher Gattin des Grosswoywoden Sandalj Hranić (f 1442); Moračnik mit Marienkirche, im J. 1417 vom letzten Balša (III.) beschenkt, 3 ) der auch des schon oben besprochenen berühmten Marienklosters in der Krajina mit reichen Schenkungen ge dachte. Wie wir dies in bezug auf Albanien besonders in Kupêlnik sahen erscheinen auf den Klostergütern überall zahlreiche orientalische Popen, auf den Gütern von Dečani in der Ebene z. B. gab es in je 20 Häusern einen Popen. 4 ) Auch tiefer südlich an der Bojana gab es damals orthodoxe Popen und in der venezianischen Zeit gelang es einem gewissen „Popen Ginaco" vorübergehend (1444) zuerst in den Besitz der Kirche S. Maria an der Fuhrt San Lorenzo, dann aber für längere Zeit (1445—1450) sogar in den Besitz der Benediktinerabtei St. Niko laus an der Mündung der Bojana zu kommen. 5 ) Jetzt tauchen sogar in den romanischen Städten des Küstengebietes orthodoxe Klöster auf: *) Die Urk. des Georg II. Balšić nach meiner Ansicht zwischen 1402, 1. Sept. und 1403, 15. April (6911) wahrscheinlich in Dulcigno herausgegeben (vgl. Gelcich, La Zedda 220) ed. von Jastrebov, Glasnik srp. 7 (1879) 236 vgl. Ducić, ebd. 27 (1870) 191 Nr. 10 == Književni Radovi 1, 156. Jedenfalls ist das bei Novaković (Zak. Sporn. 581) auf gestellte Jahr 1404 unrichtig. ) Ueber ihn s. Godišnjica N. Cupića 9, 205. 3 ) Eingehend über diese Klöster Ruvarac, Prosvjeta 2 (Cetinje 1894) 421 25, 475—79, 530—40, 645—57. 4 ) Novaković, Selo 161 und 248; Jireček, Staat 1, 48. 5 ) „Ecclesia s. Marie de Lorenzo" bei Ljubić 9, 193 (1444); „San Lorenzo, dove è uno dei passi principali" (an der Bojana), heisst es im Bericht des venezianischen Ge neralkapitäns an den Dogen vom 16. Juni 1474 (Orig. im venez. Archiv). — Da sich der „Pope Ginaco" bei der Okkupation Albaniens Verdienste erworben, erhielt er vom Ka pitän von Skutari zur Belohnung die „ecclesia s. Nicolai de Foxa", was 1445, 6. Sep tember auch der Senat bestätigte (Senato Mar 2, fol. 102 v). Aber endlich kam es der Republik zu Ohren, dass diese „ecclesia" eigentlich eine grosse Benediktinerabtei, der „Pope Ginaco" aber ein „slavischer Priester" sei (vgl. oben S. 29) und am 16. Oktober 1450 wird die Amovierung des Popen und die Restituirung der Abtei an den früheren Abt angeordnet (Senato Mar 4 fol. 12). Aber erst 1452 (30. April) ergieng der Befehl an den Statthalter von Dulcigno den Abt Natalis in den Besitz der Abtei einzuführen (Senato Mar 4 fol. 51).