VJESNIK 1-2. (ZAGREB, 1915.)
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10 sächlich zum Erzbischof erhoben wurde. Anderseits wehrte sich da gegen der Bischof von Antibari, der selbst auf dem besten Wege war, die nördlichen Provinzen des Durazzoer Sprengeis sich zu unterordnen. Der doppelte Kampf der Diözesen und Kirchenfürsten, der sich nun vor der römischen Kurie entspann und über zwei Jahrhunderte dauerte, endete in bezug auf den Ragusaner Prälaten mit einem Siege auf der einen und mit einer Niederlage auf der anderen Seite. Dem Metropoliten von SpalatoSalona gegenüber wusste Ragusa sich als Erzbistum zu behaupten, verlor aber nach zweimaligem Scheinerfolge alle albanesischen Diözesen an den selbst zum Erzbischof erhobenen Prälaten von Antibari. Im XI. Jahrhundert stand der Kampf zwischen Ragusa und Spa lato im Vordergrunde. Denselben sollte im Jahre 1078 Papst Gregor VII. entscheiden 1 ), ob aber und wie die Entscheidung ausfiel ist nicht bekannt. Tatsache ist nur, dass am Anfange des XII. Jahrhunderts das Erzbistum von Ragusa allgemein anerkannt 2 ) und dessen rechtliche Basis niemals später in Zweifel gezogen wurde. Es scheint Papst Urban II. gewesen zu sein, der in dieser Angelegenheit endgültig entschied und der von den Normannen auf die Wichtigkeit der adriatischen Ostküste aufmerksam gemacht auch das Bistum von Kattaro, welches noch im X. Jahrhundert samt Ragusa unter Spalato gehörte, im Jahre 1089 dem Erzbischof von Bari in Italien unterstellte und dadurch Unteritalien mit Illyricum kirchlich verband 3 ). Aber genau zur selben Zeit zeigen sich in Nord albanien die ersten greifbaren Umrisse einer neuen Metropolitangewalt, des Erzbistums von Antibari. Den Serbenfürsten von Dioklea konnte es nicht gleichgiltig sein, dass die kirchliche Gewalt in ihren Ländern von Erzbischöfen ausgeübt wurde, deren Residenzen ausserhalb der Macht sphäre dieser Fürsten standen. Sie waren sowohl gegen Dyrrhachium wie auch gegen Spalato und Ragusa und unterstützten naturgemäss die derjenigen der lateinischen Bischöfe im byzantinischem Apulien 4 ) ähn liche autonome Tendenz der Bischöfe von Antibari, die nach dem Vor bilde SalonaSpalato, EpidaurumRagusa sich eine Rechtsgrundlage Docle^aAntibari konstruirten. Zwar war Doclea, wie auch Epidaurum, nie eine Metropole, aber der Nymbus dieser verschwundenen römischen Stadt, von der auch die Landschaft den Namen erhielt, war bei der romanischen und auch slavischen Bewölkerung so ungeheuer 5 ), dass er das Prestige des Bischofs von Antibari wahrscheinlich selbst in Rom zu heben im Stande war. Auf Bitten des Serbenfürsten von Dioklien Bodin unterordnete im Jahre 1089 der Gegenpapst Urbans II. Klemens ») AAlb. 1, 66. 2 ) AAlb. 1, 77. 3 ) AAlb. 1, 60, 68. *) Gay, L' Italie méridionale (Pariz 1904) 367, 545; Jireček, G. der Serben 1, 27. 6 ) AAlb. 1, 46 und besonders Stanojević, Borba 26 N. 1.