VJESTNIK 4. (ZAGREB, 1902)

Strana - 225

225 an demselben Tage in dem siebenbürgischen Gyulafejérvâr befindet, wo er eine auf eine Ortschaft Siebenbürgens bezügliche Urkunde umschreibt. Wenn sich die Quelle in der Datirung dieser beiden Urkunden nicht irrt, liegt es aut der Hand, dass das (sonst un­bekannte) Kloster der heil. Barbara in der nächsten Nähe von Gyulafejérvâr, somit in Borbând, liegen müsste. Hervorzuheben ist noch, dass nur die letztere Urkunde im Origi­nal erhalten, während die in der Nähe des Klosters ausgestellte nur aus einer Umschrift des Leleszer Konvents aus dem Jahre 1755 bekannt ist. 57 Die Quelle hat : Kureu, doch ist dies nicht Körev, sondern das im Komitate Sopron gelegene Küllö (=Girm). 68 Die betreffende Urkunde ist undatirt. Es heisst in derselben, dass eine gewisse Mühle neben Szöllös, am Flusse Hevjö, Eigenthum des Grosswardeiner custos canonicus Martin, zu jener Zeit, als König Ladislaus IV. im Orte Szöllös sein Hauptquartier aufge­schlagen, durch die Neugari eingeäschert wurde. Unter „Neugari" sind die unter ihrem Führer Nogaj gestandenen Tataren zu verstehen, welche Ende Jänner—Anfangs Februar 1285 in Ungarn eingebrochen und die nordwestlichen Gebiete verwüsteten. Heute ist nur ein Szöllös im Komitat Bihar zu finden. Vordem gab es ein Nagy- und Kis-Szöllös, wel­ches letztere als Eigenthum des Grosswardeiner custos canonicus Kustoszfalva genannt wurde. In vorliegendem Falle haben wir es also mit dem letzteren zu thun. — Dass Ladislaus IV. in diesem Szöllös gegen die Nogajtataren zu Felde gestanden, ist bis­her unbeachtet geblieben. 59 Dieselbe Urkunde ist bei W. IX. 522, doch mit der falschen Jahreszahl 1290 veröffentlicht (vgl. Pauler II. 734.). 60 Begründung bei Szabö 146. 61 Welcher der zahlreichen Orte Egres gemeint ist, wissen wir nicht. 82 W. IV. 340 hat falsch statt Egres : Orget. 83 F. V. 3. 445 hat falsch 1288. Die beiden anderen Quellen haben das richtige Datum 1289. 64 Datirung beruht auf der Amtszeit der in dieser Urkunde genannten Würden­träger : Palatin Reinhold v. Vasztej und Kurialrichter Amadeus dg. Aba. Vgl. Turul 1901. Seite 59. 65 Geble entspricht entweder dem noch heute in der Zips gelegenen Gibely (Gie­bel) oder dem daselbst einst vorkommenden Gebelfalva. Die Quelle hat falsch Cebel. 88 Heute Kis-Apold (Klein-Pold) im Komitate Szeben. 67 Datirung ergibt sich aus der allgemeinen Amnestie. Die Bestimmung des Ortes Berechta ist schon von Vielen, doch erfolglos versucht worden. Da sich Ladislaus vor­dem so oft in den nordöstlichen Gegenden des Landes aufgehalten, meinen wir, dass es vielleicht einem im Komitate Bihar gelegenen Berettyö entspricht. 68 Da Ladislaus hier einige im Komitate Komorn gelegene Ortschaften einem Guts­besitzer aus demselben Komitate verleiht, liegt es nahe an das im Komitate Komorn ge­legenen Tata zu denken. In Anbetracht dessen, dass sich der König fünf Tage vorher im Biharer Komitate befunden (wenn unsere Annahme stichhältig ist), ist dies jedoch nicht leicht anzunehmen, und wäre es entschieden richtiger, statt an Tata an das noch heute im Biharer Komitate gelegene Töti zu denken. 89 Das Datum ergibt sich aus der politischen Thätigkeit der in der Urkunde erwähnten Herren von Kâllo (Kâllay). 70 Begründung des Datum wie in der vorhergehenden Nummer. 71 Dasselbe hat für vorliegendes Stück Geltung. 72 An das im Soproner Komitate gelegenen Csenk ist hier nicht zu denken. Da sich Ladislaus am 29. April in Karânsebes aufgehalten, ist es fast apodiktisch sicher, dass „Chenk" nur eine Verballhornung der vordem im Temeser Komitate, im Gebiete des heutigen Krassö-Szöreny gelegenen Ortschaft Csente oder Chynka ist.

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