VJESTNIK 3. (ZAGREB, 1901.)
Strana - 207
Eine unbekannte kroatiseh-schlesische Allianz. J Beitrag zur Geschichte des Geschlechtes Šubić. Naturwissenschaftliche und geschichtliche Forschungen haben mit einander gemein, dass sie, wie alle Entwickelungsphasen der Menschheit, zu ihrer vollständigen Klärung eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen; der Unterschied zwischen Beiden liegt nur darin, dass die ersteren an keinen Ort gebunden sind. Der eine Denker sieht in dem Dome zu Pisa die Schwingungen einer Lampe und im Betrachten dieser alltäglichen Erscheinung spinnen sich die unsichtbaren Fäden seiner Hirnzellen zu einem Gewebe, das in seinen Endresultaten die Gesetze des Pendels in sich birgt; der andere findet in einem indischen Gewässer, dass die vom Sturme gepeitschten Wellen wärmer sind, als das in Ruhe befindliche Wasser und beim Beobachten dieser gleichfalls alltäglichen Erscheinung durchzieht seinen Geist die erste Ahnung dessen, dass sich Bewegung in Wärme, Wärme in Bewegung umsetze. Hätte der erstere der Beiden die Schwingungen der Lampe in der Domkirche zu Agram gesehen, so hätte er seine Entdeckung ebenso gemacht, wie der zweite, wenn dieser seine Beobachtungen etwa am Bosporus ausgeführt hätte. Die unerforschten und unentdeckten Geheimnisse der Natur sind eben nicht an den Ort gebunden; sie sind auf jedem Punkte der Erde zu finden, es bedarf eben nur des richtigen Mannes, der sie zur rechten Zeit zu würdigen und zu erkennen weiss. * Anders ist es um die Erforschung der historischen Vergangenheit, namentlich einzelner Geschlechter und Familien bestellt. Wie vielem Unbekannten stehen wir noch auf diesem Gebiete gegenüber, weil wir dort, wo wir es am natürlichsten zu finden hoffen, in der Heimat, Nichts darüber finden und nicht wissen, wo wir es ausserhalb der Heimatsgrenzen zu suchen haben ; wie es auch eine durchaus nicht seltene Erscheinung war und ist, dass so manche schöne und eingreifende historische Entdeckung nicht aus jenen Quellen geschöpft wurde, wo man sie am ehesten vermuthete: aus den einheimischen, sondern dass sie von einer Seite gekommen, wo man sie am Allerwenigsten zu suchen berechtigt war. Die Ursache dieser Erscheinung ist ebenso in der leichtsinnigen Nachlässigkeit unserer Alt-Vorderen, wie in der wahrhaft sträflichen