ARHIVSKI VJESNIK 13. (ZAGREB, 1970.)

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vić(!) 6 auf der Candidatenliste. Die Familien der beiden Letztgenannten ohne grosse Bedeutung, besitzen keine ererbten populären Familien-Namen. Fürst Alexander übt nicht immer entscheidenden Einfluss auf die Regie­rungsangelegenheiten, muss manches geschehen lassen, was er nicht gewünscht. Hat keine Vorneigung zu Russland und hält zur Pforte. Sein entschiedenster Anhänger der Senator Stephan Knićanin. 7 Die sonstige Umgebung unbedeutend. Fürst Alexander friedliebend, ohne grossen Ehrgeiz, wünscht eine gerechte Landesregierung. Die allgemeine Stimmung des Landvolkes, und dieses entscheidet in Serbien, ist für ihn, im Falle eines Conflictes zwischen dem Fürsten und den Partheyhäuptern gäbe die Nation ihrem Fürsten recht. Das Ministerium. Die serbische Constitution kennt eigentlich nur Minister, und unterstellt die Executiv-Gewalt wenigstens eben so sehr dem Senate, als dem Fürsten; diese Constitution eins der Mittel, welche Russland zum Sturze des Fürsten Miloš Obrenović in Anwendung gebracht, daher anarchisch. Jetzt streben nach Verbesserung derselben, daher ein Ministerconseil (Wucic 8 hat als Cabinetsrath Sitz und Stimme, aber ohne Portefeuille) ; regelmäs­sige Sitzungen jeden Donnerstag. Bei ausserordentlichen Veranlassungen wird auch der Senatspraesident zugezogen. 9 Partieller Ministerwechsel zu Anfang Febr d. J. 10 ein Versuch zur Wieder­belebung des Ministeriums. Der Ruf der Regierung war gesunken, die Klagen über eine schleppende Justiz allgemein, zudem unterstand der Finanzminister Paul Stanišić gänzlich dem Einflüsse Russlands. Daher die vielen Vorwürfe, welche der russische Consul so häufig wiederholt hatte, von diesem Minister­wechsel erst dann unterrichtet worden zu seyn, als er bereits vollzogen. Der neue Justizminister Alexander Jankowic, ein Serbe aus Oestreich, redlicher Freund des Fürsten, fester Charakter und kundig im Fache. Diese Ernennung eines Schwaben, so nennt man hier allgemein alle oestreichischen Unterthanen, wäre kaum möglich gewesen, wenn nicht zugleich H. Raja Damianović Finanz­minister geworden wäre. Für diesen stimmten auch die H. H. Wucic und Stoj an Simić. 11 Seitdem hat sich H. Raja mit der Tochter des reichen Salzhändlers Miša 12 verheirathet, ein Geschäft, dessen Abschluss er der Mitwirkung der HH Wucic und Simić verdanket. Der neue Justizminister dürfte kaum genesen aus Mehadia wiederkehren und beabsichtigt zu seiner Heilung eine Reise nach Wien zu machen. Während seiner Abwesenheit vertritt ihn der Senator Stojan Jowanovic (Lešnjanin), eine Nullität. Petronjewić(!) und Wucic haben viel von ihrer Popularität verloren, doch gilt ersterer noch immer für sehr einflussreich bei der Pforte, und wenn seinr Rede auch sonst wenig beachtet wird, in türkischer Angelegenheit ist seine Stimme noch entscheidend. Wucic lässt häufig verletzende Worte gegen den Fürsten und buhlt aus Furcht um die Gunst Russlands. Der populärste und wichtigste Minister Ilia Garašanin, ein thätiger und fähiger Kopf, in dessen Händen sich die Polizey und alle Inneren Angelegen­6 Avram Petronijević (ne Petronjević!), pored Tome Vučića-Ferišića glavni pred­stavnik »ustavobranitelja«. 7 Stefan Petrović Knićanin, član Saveta, koji je nakon prevrata 1842. preuzeo brigu za vojnu upravu zemlje i kneževu sigurnost. 8 V. bilj. 6. • * Predsjednik Saveta bio je tada, do svoje smrti 1852, Stojan Simić, koji se već prije 1842, boraveći u Vlaškoj gdje je kupnjom stekao velika imanja, bavio poglavito trgovinom solju. 10 Djelomična rekonstrukcija srpske vlade, o kojoj Zach na ovom mjestu govori, provedena je 4. ni 1847 (po nov.) i ona je rusofilskoj stranci zadala jak udarac. Zach je pogrešno datira »na početku veljače ove godine«. 11 V. bilj. ». ' u Miša Anastasijević, »arendator pravitelstvene soli«, jedan od najimućnijih trgo­vaca. Jednu od svojih pet kćeri udao je za Radovana (Raju) Damjanovića, a drugu za Đorđa Karađorđevića (v. bilj. 3). 429

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