ARHIVSKI VJESNIK 10. (ZAGREB, 1967.)

Strana - 27

die Geschütztürme besetzt hatte und dass diese Massen fortwährend Hurra riefen. Ich bemerkte auch, wie sich die Leute der »Gäa« und des »St. Georg« gegenseitig aneiferten und bemerkte weiter, wie die Matrosen das Essen aus den Esschalen in das Meer warfen. Hierauf begann »St. Georg« zunächst die Sirenen und die Dampfpfeife in Tätigkeit zu setzen, was hierauf seitens der »Gäa« widerholt wurde. Der Lärm wurde immer grösser und hörte ich wie auch andere Sirenen und Dampfpfeifen einsetzten. Hierauf hörte ich Maschinngewehrfeuer auf der »Gäa.« Das Maschinngewehrfeuer hielt nur kurze Zeit an, und die Schüsse giengen ins Meer. Nun gab »St. Georg« cca 4 Schüsse aus den Geschützen ab. Die Schüsse waren aus einem kleineren Kaliber, da der Knall nicht allzu stark war, auch waren die Schüsse anscheinend blind. Nun sollen die Matrosen des »St. Georg« angeblich in die Offiziersmesse ihres Schiffes eingedrungen sein, wo gerade Mittagszeit war, und wurden die Offiziere überrumpelt und wie ich hörte, soll der Korvettenkapitän erschossen worden sein. Nun organisierte sich die Mannschaft und wählte Abordnungen. Ob ich den Offizieren erzählte, dass die Mannschaft des »St. Georg«, die in einem Gefangenenlager befindlichen russischen Kriegsgefangen befreite, weiss ich mich nicht zu erinnern. Ich erzählte weiters, dass eine Abordnung der Matrosen von »St. Georg« den Admiral Hansa in seiner Wohnung aufsuchte und ihm die Forderungen der Mannschaft überbrachte. Es waren dies: 1. Erhöhung der Mannschaftslöhnungen. 2. Erhöhung der Tabakfassung. 3. Gleiche Menage für Offiziere und Mannschaft. 4. Ein 3-wöchentlicher Urlaub ohne Reisetage, von 6 zu 6 Monaten. 5. Menschenwürdige Behandlung der Mannschaft. 6. Gewährung höherer Unterstützungsbeiträge für die Angehörigen. Auch auf unser Schiff kamen Leute von »St. Georg« und forderten die Matrosen auf 2 Matrosen als Deputierte auf den »St. Georg« (Flaggschiff) zu wählen. Ein Matrose namens Henkel, von Beruf Bäcker, und ein gewisser Gärtner wurden nun gewählt 1 . Diese fuhren dann auf »St. Georg«, und als sie zurückgekommen waren erklärten sie der zusammengetretenen Mannschaft des Schiffes das Resultat ihrer Besprechungen. Diese Beiden (Henkel und Gärtner") erklärten nun sie seien von »St. Georg« ermächtigt worden, das Kommando des Schiffes »Kaiser Franz Josef« zu übernehmen. Ich erzählte den Herrn auch, dass »St. Georg« und »Gäa« die rote Fahne gehisst haben. Am Samstag den 2. wurde auch auf unserem Schiffe die rote Fahne gehisst. Hierauf wurde »Antreten« geblasen. Dabei machte es auf mich den Eindruck, dass die beiden vorgenannten Matrosen bereits das Kommando führten. Der Kommandant unseres Schiffes, Korvettenkapitän Stenner ersuchte mich am gleichen Tage vormittags, ich möge ihm den Pass seiner Frau beim Kriegshafenkommando vidieren lassen, nachdem seine Frau wegfahren wolle. So ging ich nach Castelnuovo hinein. Am Rückwege aufs Schiff musste ich bereits einen doppelten Kordon von Infanterie passieren, ich wurde aber 27

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