ARHIVSKI VJESNIK 4-5. (ZAGREB, 1962.)

Strana - 321

Stellung ausgestellte titerierte Seide nicht im Osijeker Filatorium herge­stellt sein könne, wie angegeben war, und dass der Verdacht bestehe, dass diese Seide im Ausland ausgearbeitet sei. Eine Kommision von Osijeker Sachverständigen stellte aber fest, dass diese Seide (die ausgestellte Tra­me) wirklich im Osijeker Filatorium hergestellt worden war. In dem Bericht, den die Kommision verfasste wird der ganze Betrieb der Osi­jeker Seidenfabrik genau beschrieben und die Wirkung und die Erfolge der Firma Hofman & Söhne, sowie die Tätigkeit ihres Osijeker Direktors Joann Friedberg, dem 35 Fabriken unterstellt waren, mit besonderem Lob hervogehoben. Nach dieser Beschreibung wurden in der Fabrik 2 Drehmaschinen von 8, bzw. 3 Männern betätigt, die eine 6 Varghi, 648 Spulen und 18 Haspeln die zweite mit 2 Varghi, ferner eine Recamirbank mit 240 Haspeln zum Abwinden und eine Binnirmaschine mit 68 Spulen zum Abwinden und eine Binnirmaschine mit 68 Spulen zum Dupplieren der Seide vorgefunden. Es wird auch beschrieben, wie die umgedrehte Seide gedreht wird und zuerst als ungemessene Trame abgewickelt und ferner durch eine besondere Vorrichtung als Trame »à tours contes« in Strähnen formiert wird. Es ist auch angedeutet worden, dass man in der Osijeker Fabrik auch Organzin zu erzeugen gedenke. Seit dem Jahre 184S begann die slawonische Seidenkultur zu verfallen. Ausser einigen äusseren Umständen bewirkte diesen Niedergang die ka­tastrophale Seuche der Seidenwürmer. Der Gewinn der Seidenkokons verfiel auf sehr geringe Mengen und der damalige Pächter, die Handels­firma Schey, musstè um das Jahr 1860 den Betrieb des Osijeker Filato­riums einstellen. ' Erst gegen ende des 19. Jahrhunderts wurde vom Ungarischen Landes­inspektorat für den Seidenbau in Szekszard in Osijek eine Cocenerie ge­gründet, im J. 1901. gründete Johann Fiedler Fabrikant aus Böhmen die »Leinenindustrie A. G.*<, im J. 1930. kommt es auch zur Gründung der »»Ersten Jugoslawischen Seidenweberei A. G.« . Ein halbes Jahrhundert blieb also Osijek ohne Textilindustrie, welche doch fast durch ein Jahr­hundert sich kräftig entwickelt und auch geblüht hatte. — sâi —

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