ARHIVSKI VJESNIK 3. (ZAGREB, 1960.)
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Zusammenfassung DER HANDSCHRIFTLICHE NACHLASS VON VJEKOSLAV SPINČIĆ Der handschriftliche Nachlass von Vjekoslav Spinčić gehört zum Wertvollsten, was an Archivmaterial zur Erforschung der Geschichte Istriens in der Zeit der Versuche zur Lösung der nationalen Frage in Istrien (1880—1918) existiert. Spinčić (geb. 1848, gest. 1933) tritt in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als eine der führenden Politiker- und Volksbildnerpersönlichkeiten auf. Seine besondere Sorge galt der Bewahrung seiner gesamten Korrespondenz, aller eigenen Notizen und Schriften wie auch derer seiner Freunde für künftige historische Forschung. So ist es sein Verdienst, dass heute die Unterlagen bestehen, die eine Erforschung der damaligen Bestrebungen, Kämpfe und Benachteiligungen der Kroaten in den istrischen Städten und Dörfern möglich machen und das Geschichtsbild aller kroatischen kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Zielsetzungen in Istrien und auf den Quarnero-Inseln vor uns entstehen lassen. Spinčićs handschriftlicher Nachlass füllt 132 Kartonschachteln und wurde den Beständen des Staatsarchives in Zagreb teils zu seinen Lebzeiten, teils' nach seinem Tode einverleibt. Bei dieser Gelegenheit wurden jedoch nur summarische Listen, ohne systematische Ordnung des Materials, angefertigt. Bei Einsicht in das Material konnte festgestellt werden, dass sämtliche Archivalien aus der vielseitigen Wirksamkeit Spinčićs hervorgegangen sind: als Volksvertreter, als Mitglied parlamentarischer Klubs und als Mitglied politischer und sozialer Lehrer- und Priestervereinigungen. Es handelt sich somit ganz offenbar um einen handschriftlichen Nachlass und nicht um eine Handschriftensammlung, weshalb eine chronologische Ordnung des Materials nach Massgabe der Tätigkeiten Spinčićs sich als erforderlich erwies. Nach Durchsicht der einschlägigen Literatur über Spinčić, über die Verfassungs- und Verwaltungsordnung in Österreich-Ungarn und über die damalige Wirksamkeit der politischen Parteien in Istrien sowie nach Sichtung des nachgelassenen handschriftlichen Materials selbst wurde dieses in Umschläge mit Inhaltsangabe und Datierung eingelegt, wonach an die Aufstellung eines endgültigen Inventarisierungsplans herangetreten werden konnte. Nach Massgabe des vorliegenden Materials wurden fünf Serien gebildet, die folgendes umfassen: das Material über die Tätigkeit Spinčićs als Volksvertreter, das Material über seine Tätigkeit als Parteimitglied und Mitglied sozialer Vereinigungen, die Schriften Spinčićs, seine Korrespondenz (ca. 20.000 Briefe) und Druckblätter. Eine jede Serie wurde weiterhin in Subserien unterteilt (so z. B. die Materialen über Spinčićs Tätigkeit als Volksvertreter in folgende Subserien: der Reichsrat in Wien* und der Kroatisch-Slovenische und Jugoslavische Klub im Reichsrat, der Sabor von Istrien und der Kroatische-Slcvenische Klub im Sabor, die Gemeinden, die Interventionen Spinčićs für Istrien bei den einzelnen Regierungsressorts und in den Amtsbereichen der Statthalterschaft in Triest, die Tätigkeit Spinčićs nach 1918). Nach Aufstellung eines solchen endgültigen Inventarisierungsplans verblieb nur noch die Einordnung eines jeden Umschlags an diejenige Stelle in der entsprechenden Serie und Subserie, die ihm nach Inhalt und Datierung zukam. Nachdem das Material auf diese Weise geordnet war, konnte zur eigentlichen Inventarisierung geschritten werden. — 278 —