ARHIVSKI VJESNIK 1. (ZAGREB, 1958.)

Strana - 354

abgewinnen kann, wenn ich die Überzeugung hege, dass diese Leute unter dem Deckmantel der Nationalität, nichts als demagogische Tendenzen verfol­gen, die den Bestand des Staates unmöglich machen, und mit seinen des Kos­suthi, Manin's oder Proudhon derselben Natur sind, wenn ich es für gewiss halte, dass das democratische Element, wenn es als politische Macht durch ein conservatives Eelement nicht contreballanziert wird, zu neuen Revolu­tionen im Staate zur Comunismus führen muss — so bin ich ohne weiters ultra-conservativ und bin eher bereit mich vollkommen zurückzuziehen, als dass ich unter welch, immer schön klingenden Formen und Illusionen meine Hand zu einem Treiben bieten sollte, von dessen Gefährlichkeit nicht blos meine Uberzeugung, mein Gefühl, sondern auch die Erfahrung, die ich jetzt und seit Jahren zu machen mehr als die Meisten Gelegenheit habe, mich durchdringen. Ich wünsche gewiss von Herzen, dass ich mich irre, und dass du dich in mancher Hinsicht nicht enttäuscht sehen sollst. Auf meine treue Mitwirkung kannst du gewiss so lange rechnen, als meine Grundsätze, meine Uberzeugung es mir nur immer möglich machen. Sollte das Gegentheil ein mir ganz unwahrscheinlicher Fall eintreten, da wir doch dieselbe Aufgabe haben noch Möglichkeit das reele Glück unserer Nation zu fördern, dabei fest an Österreich und den Kaiser zu halten, so werde ich es dir ganz gewiss offen sagen, und mich eher ganz zurückziehen, als mit dir in Opposition zu treten. Wir wollen jedoch hoffen, dass es nie dazu kommen soll. Die croatischen Deputirten sitzen noch hier und verfassen eine Schrift, die sie dem Kaiser wie mir Vraniczanyi sagt, überreichen wollen. 2 In den Leuten ist ein eigener, unruhiger, wiedespenstiger Geist, Unter vier Augen kann man mit ihnen gut reden, und sie gestehen sollst ihre Unfähigkeit ein das alles auszuführen, was sich in ihrem Eingendünkel zur Aufgabe gemacht haben. Eine Constitution woe sie die Vojvodovina für sich und die Deputation in Agram verfasst haben, kann doch unmöglich von jenen gutgeheissen wer­den, die es mit Österreich ehrlich meinen. Ich war zwei Tage jetzt in Olmütz. Eine harte Nuss war mit Wind[isch­grätz] aufzubeissen, der seine bisherige Rolle durchaus nicht aufgeben wollte. Der Mann ist von einem unglaublichen Eigendünkel beselt. Wir hatten viel mit ihm zu thun. Der Kaiser benahm sich ganz als Herr bei dieser Geschichte, mit Vorstand und kalter Entschiedenheit. Der Herr fühlt sich, und seine Pflicht ist ihm über alles. Wind[ischgrätz] legte anfänglich, wenn man in seine jetztige hohe Stellung nicht belasst, alle Würden, Orden und Ämter nieder; endlich würde er weicher, und der Kaiser gab ihm einen unbestimmten Ur­laub, mit der Aussicht, wenn die Verhältnisse sich ändern, ihn wieder in Wirkung treten zu lassen. Wind[ischgrätz] bat sich eine Bedenkzeit aus, wir fuhren nach Wien zurück, weil es dabei bleiben muss. Dies schreibe ich nur zu deiner privat Kenntniss. Mein lieber Freund! Lebe wohl, gebe Pesth und Offen nicht früher auf, als es sein muss, und schaffe das Mögliche früher fort. Ich eile um Denkstein zu versäumen. Zbogom. 1. Komoran (mađ. Komarom), jaka tvrđava na Dunavu, 1848-49. glavno uporište ustanika; Aus­trija ga uzalud opsjedala, pa se je održao i poslije ugušenja revolucije do 27. rujna 1849. 2. O svome radu i nakanama javlja se deputacija iz Beča u Zagreb ovako: »Mi poslanici, koji smo ovde, da potražimo odobrenje naših saborskih zaključakah, želili smo prie stvar sa milim ba­nom dogovarati. Usled toga posetili smo ga u Pešti i zaključili, da ćemo učiniti potanki predlog naših zahtjevanjah, koji bi se najviše granice ticao, i njemu ga prie saopćiti. Nu videvši ne nadani vojni mutež, i to, da svetli ban u tome na razvidjenje i razsudjenje predloga našega dospeti ne bi mogao, deržasmo se jedino glavnih načelah, koja smo u jednoj peticu na milostivnog vladaoca razložili. U toj peticu molimo: a) da se zaključci našeg stražnjeg (= posljednjeg) sabora u pretresivanju uzmu i potrebite pre­— 354 —

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