ARHIVSKI VJESNIK 1. (ZAGREB, 1958.)
Strana - 352
schiffen nach Brod und von da nach Essek sich begeben. 2 Battaillon sind heute noch von hier fort gegen Stuhlweissenburg. 3 Weiden entwickelt eine grosse Thätigkeit, und alles geht ihm nach Möglichkeit an die Hand. Nun habe ich dir in grösster Kürze einen Überblick gegeben, von dem was geschehen ist, und wie es aussieht. In Ungarn, hoffe ich, wird es bald anders aussehen. Weiden will gleich die Offensice ergreifen, und nicht viel schiessen, sondern gleich mit dem Bajonette angreifen lassen. Dieser Waffen werden die Rebellen schwerlich widerstehen. Du schreibst, dass es nöthig wäre, dich mit mir quoad patriam zu besprechen, wo es sehr,bunt zugeht, und dass du mit manchen was wir thun durchaus nicht einverstanden bist. Die Besprechung halte ich auch für höchst nothwendig, so lange du aber nicht nach Croatien gehst, und die jetztigen Verhältnisse dauern, würde sie erfolglos bleiben. Croatien kömmt mir jetzt vor wie eine recht schlecht verwaltete Republique. Den Kaiser und die Regierung will man nur insofern gelten lassen, als man Gnaden und Geld braucht sonst sollen wir keinen Einfluss in Croatien haben; die Leute, die zu jeder Schlechtigkeit, aber zu nichts Gescheiden und Guten reif sind, wollen sich selbst regieren, mit König und Regierung pactieren, wie eine auswärtige Macht. Der Unsinn und der Übermuth dieser Patrioten und Stekliši, die sich der Gewalt in Croatien bemächtigt haben, ist unausstehlich, das Land geht moralisch und materiel neben dieser Nationalitätswuth und südslavischen Selbstständigkeits Tendenzen zu Grunde. Die Deputation aus Croatien sitzt noch immer da, und erwartet von dir, ich weiss nicht was für Inviationen. Diese ganze Deputation ist zwecklos. Ich glaube, es war diesen Patrioten nur darum zu thun, mit Diurnen in Wien sich zu unterhalten. Eine canibalische Finanzwirtschaft; die Regierung soll Geld hergeben nachdem die Fonde im Land nicht hinreichen, wie jedoch dies Geld verwendet wird, braucht die Regierung nicht zu wissen. Die Leute bei uns müssen durch die Erfahrung zu der Überzeugung kommen, dass sie unfähig sind diese Rolle zu spielen, die sie sich auferlegen, und ich glaube sie sind bereits sehr nahe daran. Doch zu was plage ich dich mit dieser Erbärmlichkeiten, es wird doch nicht anders, bevor du zu Haus kommst. Wir befehlen und verordnen in Croatien gar nichts, weil uns bei den dortigen Behörden, die mit den Stekliši entweder cause commune machen oder aus Feigheit nicht zu widerstehen wagen, ohnehin nicht Folge geleistet werden würde, und die Dinge bei der Böswilligkeit und Zügellosigkeit der dortigen Führer, eine noch ernstere Wendung bekommen könnten. Es heisst also Geduld haben. Ich hoffe, wir werden uns, wenn es an der Zeit sein wird, über alles leicht verständigen. — Hast du welche Anstände hinsichtlich des Handbillets wegen der Constitution, weil du es noch nicht publizieren hast lassen? Bist du der Ansicht, dass diese Publication mit mehr Erfolg bei deiner Gegenwart im Lande geschehen wird, so kann ich dir nur beipflichten. Weiden geht wahrscheinlich morgen Abends zur Armee ab 1. 12. travnja 1849. opozvan je feldmaršal Windischgraetz, a na njegovo mjesto došao je Ludvig Weiden, koji je ostao na tom položaju od 1. lipnja, kada je vrhovno zapovjedništvo austrijske vojske preuzeo Haynau. Sa ovom promjenom povezana su premještenja i umirovljenja visokih časnika iz kruga Windischgraetzova, Rousseau-a, generala u njegovu stožeru, pouzdanika i eksperta za civilnu upravu, Nobili-a i Wrbne. Nasuprot tome, premješteni su sa talijanskog bojišta generali koji su se tamo istakli, kao što su Benedek. Wohlgemuth, Haynau i dr. Vidi P. Müller, Feldmarschall Füurst Windichgrätz. Wien—Leipzig 19S4. S. 227 i dalje. 2. Marchfeld (Moravsko polje) ravnica u Austriji između Dunava i Morave kod Beča. 3. Stuhlweissenburg (mađ. Székesfehérvar) je Stolni Biograd. — 352 —