K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz

Das Schlüsselbergerarchiv im Landesarchive zu Linz. Zu Beginn des siebzehnten Jahrhunderts war das Hohenecksche Archiv schon sehr ansehnlich. In einem neuen Kasten von Nußbaumholz mit dreißig Schubladen befanden sich die eigentlichen Familiendokumente: In den Laden 2—18 die Urkunden fortlaufend Stück für Stück in 244 Nummern verzeichnet, geordnet nach Materien und innerhalb dieser chronologisch eingereiht1); Lade 19 ent­hielt die später gleichfalls zur Besprechung kommenden Betzettel und Lade 20—24 die in Packeten nach den Ausstellern geordnete Korrespondenz an Georg Hoheneck. Von dem Inhalte der noch übrigen Laden, welche Urkunden verschiedener mit den Hoheneckern in Beziehungen ge­tretener Familien enthielten, seien bloß die zahlreichen Ur­kunden der Geschlechter Mellabrunner4 * * * 8) und der Truchsesse von Tachenstein3) erwähnt. Der zweite und dritte Kasten enthielten der Hauptsache nach das Verwaltungarchiv von Hagenberg mit vielen Rechnungsbüchern, Gerichts- und Gerhabschaftssachen usw. Ersterer hatte sechzehn Schubladen 4) Die Einteilung war folgende: Kaufbriefe (1-—37), Wechsel­briefe (38—47), Vertrags-, Spruch- und Teilbriefe (48—62), Lehen- briefo (63—170), die nach den einzelnen Ausstellern verzeichnet waren, Urbare, Freibriefe, Verträge und Gerichtsbriefe (171 —173, 184 und 185), Stift-, Revers- und Leibgedingbriefe (174—183), Heirats- und Ver­zichtbriefe (186—231), Testamente (232—238), Raitbriefe (239—244). 2) lm Jahre 1535 verkaufte der letzte Mellabrunner Sebastian alle seine Besitzungen an die Hohenecker und mithin ist der Über­gang ihrer Familiendokumente um so leichter zu erklären, als auch dessen Bruder Wolfgang mit Rosina von Hoheneck vermählt war (Starkenfels 202). Es waren 31 Urkunden und ein Urbar. b Auf gleiche Weise ist auch der Erwerb der zahlreichen Urkunden der Truchsesse von Tachenstein leicht zu ersehen, indem die einzige Tochter Katharina des letzten seines Stammes Ruprecht im Jahre 1542 sich mit Christoph von Hoheneck vermählte und so mit dem Schlosse Tachenstein in Niederösterreich die Besitztitel ihres Geschlechtes (93 Urkunden) der Hagenbergerischen Linie zubraehte. (Hoheneck, Genealogie 1, 363.) Über dieses Geschlecht vergleiche noch M. A. Becker, Dachenstein und die Dachensteiner in Nieder­österreich in Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederöster­reich 14, 421—429 = Topographie von Niederösterreich 2, 271—275, der jedoch diese Urkunden nicht benützt hat.

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