K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 8. (Wien, 1911)

Zibermayr Ignaz: Die Vereinigung des Schlüsselbergerarchivs im Landesarchive zu Linz

Das Schlüsselbergerarchiv im Landesarchive zu Linz. 21 Familien zu ordnen. Neben der alten Matrikel und den zuletzt genannten Urkunden war die Genealogie Hohenecks die Grundlage des mit Umsicht und vielem Fleiße aus­geführten Unternehmens. Im Jahre 1833 wurde dem Ver- ordnetenkollegium die vollendete Matrikel des Ritterstandes zur Begutachtung vorgelegt. Ein günstiges Geschick fügte es, daß in demselben damals ein Mann Sitz und Stimme hatte, der für alle Fragen, die irgendwie mit Kunst und Wissenschaft im Zusammenhänge standen, sich angelegent­lich interessierte und bei allen seinen Unternehmungen die kulturelle Förderung seines Heimatlandes im Auge hatte, Anton Ritter von Spann1). Wie er einige Zeit später der Ausschmückung des Landhaussaales durch Schwind lebhaft das Wort redete und an der Gründung des Musealvereines in Linz regen Anteil nahm, so trat er jetzt in wirksamer Weise dafür ein, vor endgültigem Abschlüsse der Matrikel, die er in vorliegender Gestalt in manchen Punkten als unzulänglich erklärte, nochmals den Versuch zu machen, die Manuskripte Streins zur Benützung zu erlangen, um so ein in jeder Hinsicht einwandfreies Werk schaffen zu können. Sein Hinweis auf diese bisher immer unerreichbaren Werke mußte einen um so nachhaltigeren Eindruck machen, als es ihm nach vielen Bemühungen wohl in seiner Eigenschaft als Inventurskommissär in Schlüsselberg im Jahre 1822 gelungen war, verläßliche Kunde zu bekommen, daß die vermißten Werke im Schlosse Wildenau verborgen lägen. Nunmehr bot sich die Gelegenheit, diese für das ständische Archiv dauernd zu erwerben, zumal als der gleichnamige Sohn des genannten Freiherrn von Imsland in finanziellen Verlegenheiten war. Über mündliches Ersuchen des Ver- ordnetenkollegiums hatte sich Spann an ihn gewendet und am 6. November 1832 die briefliche Zusage erhalten, das Archiv gegen Entschädigung den Ständen abzutreten. Die zugleich vorgetragene Bitte, sich dafür zu verwenden, daß *) Uber ihn vgl. C. Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich 36, 71 if.

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