K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)

Dr. Michael Mayr: Das k. k. Statthalterei-Archiv zu Innsbruck

196 Mayr IV. Bau, Einrichtung, Ordnung, Benützung, Personale und Bedürfnisse des Archivs. Der Hauptbestand der Archivalien des Statthalterei- Archives war bis auf die neuere Zeit in verschiedenen getrennten Räumlichkeiten untergebracht. Ein Theil, darunter das Schatz-Archiv, befand sich in einem ebenerdigen Locale des Theresianums (jetzt k. k. Gymnasium), ein anderer Theil, die jetzt unter der Bezeichnung Ambraser - Acten bekannten Archivalien, lagen im Schloße Ambras, endlich die Acten von 1665 an waren sammt den Copial - Büchern in einem Saale der k. k. Statthalterei untergebracht. Dieser große durch zwei Stockwerke laufende und mit einer Galerie versehene Saal, in welchem sich noch gegenwärtig die be­zeichn eten Archivalien mit Ausnahme der Copial - Bücher befinden, war früher der Bibliotheks-Saal der Universität1), für welche ursprünglich das jetzige Statthalterei - Gebäude erbaut worden war. Verschiedene andere kleinere Archivs- Abtheilungen füllten und füllen noch gegenwärtig die an den Saal anstoßenden weitgedehnten Localitäten. Als Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Karl Ludwig als Statthalter in Innsbruck seine Residenz nahm und von ihm Schloß Ambras zu einem wohnlichen Sommeraufenthalte umgestaltet werden sollte, stellte sich die Noth Wendigkeit heraus, sowohl für die in der Hofburg amtirende Statt­halterei als die in Ambras liegenden Archivalien ein neues Heim zu schaffen. Der so vielen Übelständen mit Leichtig­keit abhelfende kaiserliche Prinz ließ nun an das westliche Ende des Statthalterei - Gebäudes einen stattlichen Neubau im rechten Winkel anschließen und bestimmte die eben­erdigen Localitäten zur Aufnahme des Statthalterei-Archivs. Diese bestehen aus zwei gewölbten in der Mitte durch einen Gang von einander getrennten Hallen, welche 25 Meter ') Die von Maria Theresia erlassenen Bibliotheks-Ordnungen kleben noch an den Thiiren.

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