K. K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 2. (Wien, Leipzig 1894)
Frhr. v. Helfert: Staatliches Archivwesen
Staatliches Archivwesen. 13 abgetheilt. Es ist dies das sogenannte belgische Magazinssystem, das hier zur Anwendung gekommen ist. „Bei allen Fenstern ohne Ausnahme sind Verkleidungen und Bögen aus Gußeisen, nicht blos bei den Außen- sondern auch hei den Innen-Fenstern, und ebensolche finden sich in allen Archiv-, Arbeits- und Wohnräumen. Der Fensterbogen, ganz oder in mehreren Theilen, ist an den Seiten der Verkleidungen festgeschraubt. „Eisenläden vor den Fenstern sind an der Nordseite des Gebäudes angebracht, die am meisten der Feuersgefahr ausgesetzt ist. Diese Innenläden aus Kesselblech, an eingemauerten Haken befestigt, lassen sich öffnen, indem man sie in zwei Theile gegen die Fenstei'schmiege zusammenlegt, und werden durch einen der Länge nach durchgehenden Riegel geschlossen. „Natürlich ist das neue Gebäude mit allem versehen, was die Feuersicherheit fördern kann, als da ist Wasserleitung und Feuerlösch-Apparate, Blitzableiter u. a. m. „Es ist verboten innerhalb des Reichs - Archives mit Licht zu arbeiten; ebenso ist kein Gas ins Gebäude eingeleitet. Elektrisches Licht ist minder gefährlich; da doch immerhin Feuersgefahr damit verbunden ist, konnte nicht einmal diese Art der Beleuchtung in Betracht kommen ; eine solche ist auch weniger nöthig, da gemäß der Instruction das Reichs - Archiv nur während der vier Sommermonate auch am Nachmittage offen gehalten wird. Hantirung mit Licht und Feuer in Kachelöfen kommt allerdings in den Wohnzimmern im Souterrain vor, aber jede Feuersgefahr durfte dabei durch das dicke Ziegelgewölbe dieses Geschoßes beseitigt sein. „Das ganze übrige Gebäude wird durch Wärmeleitung geheizt. Diese ist von Prof. Cederblom nach dem Tiefdruck-Warmwassersystem construirt. „Von der obersten Galerie des oberen Gelasses gelangt man auf einer Eisentreppe hinauf zum großen Boden, der aus zwei Abtheilungen besteht, eine auf jeder Seite der aufragenden Mittelpartie. Diese schließt zu oberst einen größeren