Keleti Ferenc et al. (szerk.): Pest megye múltjából. Tanulmányok (Budapest, 1965)

Eperjessy Géza: A Pest megyei céhes ipar 1686 - 1872

Géza Eperjessy: DAS ZUNFTGEWERBE IN DEN MARKTFLECKEN UND DÖRFERN IM KOMITATE PEST (VON DER VERTREIBUNG DER TÜRKEN BIS ZUR ABSCHAFFUNG DES ZUNFTWESENS) Im Komitate Pest hat die Zunftorganisation — von gewissen Antezedenzien der Türkenzeit abgesehen — nach der Vertreibung der Türken (1686) ihren Anfang genom­men. In den in der Nähe von Pest und Buda gelegenen Marktflecken (z. B. Szentendre, Vác, Ráckeve usw.) haben sich kaum ein-zwei Jahre später die Zünfte konstituiert bzw. rekonstituiert. Die „Blütezeit” dieser Entwicklung kann in den Marktflecken des Komi­­tates Pest auf das 18. Jahrhundert gesetzt werden. Im 19. Jarhundert kommt diese Entwicklung zum Stillstand. In einigen, in der Nähe von Pest liegenden Marktflecken jedoch (hauptsächlich in Vác und Szentendre, ausserdem in dem entfernter liegenden Cegléd, Nagykőrös und Kecskemét) zeigt sich — infolge der Konkurrenz des Pester Gewerbes — auch ein bedeutender Rückgang. In den der bürgerlichen Revolution voran­gehenden Jahrzehnten kann nur in ein-zwei Marktflecken und auf den Dörfern — ande­ren Gebieten der Tiefebene ähnlich —- eine geringe Entwicklung verzeichnet werden. Die ungefähr zwei Jahrzehnte, von 1848 bis zur Abschaffung der Zünfte im Jahre 1872, bilden auch im Komitate Pest die Zeit der „Agonie“ der Zünfte. Nach 1872 haben sich die Zünfte bruchlos zu Gewerbevereinen (bzw. Gewerbekorporationen) umgestaltet. In der Leitung der „neuen” Korporationen spielen die ehemaligen Vorstandsmitglieder der Zünfte auch weiterhin eine Rolle. Zu gleicher Zeit herrscht in den neuen Organisatio­nen unverändert der alte Zunftgeist. Die Studie befasst sich eingehend mit der eigenartigen Rolle, die die Zunftmitglieder im gesellschaftlichen Leben der Marktflecken und der Dörfer gespielt haben. Die Kont­rolle, die die Gerichtsbarkeit der Marktflecken über die Zünfte ausübt, wird im Zusam­menhang mit den Niederlassungsbewilligungen, der Festsetzung der Marktordnung und der Preisbestimmung behandelt. Die Untersuchung der ziffernmässigen Verteilung und der materiellen Lage der Gewerbetreibenden zeigt die enge Verflechtung von Landwirt­schaft und Gewerbe (bzw. den minder fortgeschrittenen Stand der gesellschaftliche Arbeitsteilung). Und der Kampf der Gesellen gegen die Ausbeutung beweist, dass bereits zur Zeit der tiefgreifenden Krise des Feudalismus die Entwicklung der Gesellen zu „freien Lohnarbeitern“ begann. 291

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