Takács Edit: Petrák-krónika, „meljis Szentes városának a legrégib idöktöl valló történetét … foglalja magában” - Tanulmányok Csongrád megye történetéből 25. (Szentes – Szeged, 1997)
Summary
Zusammenfassung Zusammenfassung Der ausgebreitete, gesellschaftliche Anspruch auf die muttersprachliche Schriftlichkeit tauchte im XVI. Jahrhundert, gleichzeitig mit der Ausbreitung der Reformation in Ungarn auf. Sowohl die calvinistisch reformierte als auch die evangelische Kirche unterstrichen die Bedeutung für die Schulung der Kinder. Neben einigen Kirchgemeinden unterrichteten auch die örtlichen Schulen die Schriftsprache fast ab dem Zeitpunkt ihrer Gründung. Der erste Aufschwung der Schriftkultur in der Reformationszeit wurde mit Beginn der türkischen Herrschaft beendet. Die unsichere innenpolitische Lage des Landes verlangsamte die Entwicklung des Bildungswesens. Die Stabilisierung nach der Vertreibung der Türken aus Ungarn, insbesondere nach dem Frieden von Szatmár, verbesserte mit der Steigerung des kulturellen Niveaus auch die ökonomische Entwicklung. Diese wirtschaftlichen Veränderungen beeinflussten sowohl den bäuerlichen Mittelstand als auch die Handwerkerschicht positiv. Neue Bedürfnisse entstanden, die Ansprüche stiegen und im Alltagsleben zeigten sich characteristische, bürgerliche Züge wie der Anspruch der Beherrschung von Lesen und Schreiben. Die Verbreitung der Schriftsprache in Szentes in der Mitte des XVIII. Jahrhunderts wird anhand von städtischen und kirchlichen Dokumenten belegt. Die älteste städtische Schrift im Szenteser Archiv stammt aus dem Jahre 1703. Seit 1720 wurden Gerichts - und Ratstagungsprotokolle geführt, von denen die aus dem Jahre 1740 und 1762 stammenden Schriftstücke bis heute erhalten geblieben sind. Aus dieser Zeit stammen auch "die Geschichte der calvinistischen Kirche" (1748) und die katholische "História Domus" (1762) und beide Kirchen begannen mit der Führung der Kirchenregister. Von den ersten Dokumenten des bürgerlichen Schrifttums sind zwei Werke von stadtgeschichtlicher Bedeutung erhalten geblieben: Das eine begannen die Geistlichen der im Leben der Siedlung eine grosse Rolle spielenden protestantischen Kirche zu schreiben, so dass die Geschichte bis ins Jahr 1700 zurückverfolgt werden kann. Das in Handschrift gebliebene Werk ist in erster Linie von kirchlichem Charakter, aber seine Verfasser, welche meist ausgezeichnete Kirchendichter waren, hielten auch die wichtigsten allgemeingeschichtlichen Ereignisse der Stadt fest. Das andere Werk entstand verrhutlich 1750 als erste Stadtchronik, welche als "Petrák-Chronik" bekannt ist. Aufgrund der inhaltlichen Übereinstimmung und der zeitgleichen Entstehung beider Werke stellt sich berechtigerweise folgende Frage: Hat Petrák 1750 zeitgleich mit der Kirchenchronik die jüngste Geschichte und die wichtigeren zeitgenössischen Ereignisse der Stadt aufzuschreiben begonnen oder hat der kirchliche Chronist die Petrák - Chronik verwendet? Möglicherweise 311