Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1883
tete „Luthei bildet'“ betitelte Büchlein einhändigen lies«. — Ausserdem wurden unsere erwachseneren Zöglinge auch heuer, wie in früheren Jahren an den ersten Sonntagen eines jeden Monates abwechselnd in den deutschen und ungarischen Gottesdienst geleitet. 3. Die Gesammtzahl unserer Schüler beträgt 001 ; demnach also um 17 mehr als im Vorjahre, trotzdem laut Presbyterialbeschluss in die unteren drei Knabenklassen nur 40, 50 nnd 70 Schüler aufgenommen werden durften, damit der Ueberfüllung der höheren Klassen endlich einmal vorgebeugt werde. Aus diesem Grunde wurde auch beschlossen, dass das löbl. Presbyterium von Fall zu Fall bestimme, ob solche Schüler die schon in höherem Alter stehen, in eine niedrigere, ihrem Alter nicht entsprechende Klasse aufgenommen werden sollen oder nicht. Von den immatrikulirten Schülern besuchten 400 auch schon im verflossenen Jahre unsere Schule, 105 aber wurden heuer bei uns zum ersten Male, aufgenommen; 10 mussten sich einer Aufnahmsprüfung unterwerfen, weitere 02 legten Privatprüfung ab. An Schulgeld floss heuer um 1508 fl. 50 kr. m e h r als im Vorjahre ein, trotzdem die Zahl der Gratisschüler schon auf 133 stieg; aber auch die Summe der Gesammtausgaben überragt die der vorjährigen — zufolge der Einrichtung einer neuen Klasse und Anstellung einer frischen Lehrkraft — um 1030 fl. 2 kr., so dass die Gemeinde zur Erhaltung ihrer Schulen aus der gemeinsamen Kirchenkasse heuer abermals 070 fl. 77 kr. beisteuern musste. 4. U e b e r den sittlichen Geist unserer Zöglinge können wir mit Freuden berichten, dass deren Betragen, Fleiss und Fortschritt auch im verflossenen Schuljahre vollkommen genügend war und wenn ja in einzelnen Fällen der eine oder andere mit der Klasse nicht Schritt zu halten vermochte, so war dies fast immer theils der mangelhaften Vorbildung, theils den, minder günstigen Familien Verhältnissen zuzuschreiben. — Der Ge sundheitszustand war aber nicht immer der erfreulichste, zumal besonders im Monate Mai die Masern auch unter unseren kleineren Knaben häufiger auftraten, demzufolge wir auch aus Vorsicht die erste Knabenklasse auf Vja Wochen sperrten. Vom hauptst. Physikate erhielten wir in 38 Fällen die Aufforderung, die betreffenden Kinder auf 1—3 Wochen von dem Schulbesuche auszuschliessen. Auch einen Todesfall haben wir zu verzeichnen: Stefan Grolig, ein tüchtiger Schüler der IV. Klasse, dessen junges Leben zum Leidwesen seiner Eltern, Mitschüler und Lehrer einem typhösem Fieber erlag.