Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1880
1). Chronik. Nachdem das Presbyterium unserer Budapester evang. ungarisch-deutschen Gemeinde A. C. in seiner am 26-ten April 1. J. abgehaltenen Sitzung die Kosten der Herausgabe eines „Schul-Programm“-es wieder votirte, haben wir die Ehre, auch die auf das verflossene Schuljahr sich beziehenden Daten hiénáit zu veröffentlichen. Ein Jahr ist ein sehr geringer Zeitabschnitt. Im Leben selbst kommen während eines Jahres sehr wenig und oft nur kleinliche Ereignisse vor; umso weniger in einem Institute von geringerem Wirkungskreise. Die geschichtlichen Ereignisse darf man aber nicht ihrer Grösse noch Zahl nach, sondern muss sie lediglich ihrer Bedeutung und denn Einflüsse nach beurtheilen, den sie auf den besondern Kreis ausübten, in welchem sie entstanden sind. Auf die vorangegangene Behauptung reflectirend, und angesichts dessen, dass ein moralisches Institut nur dann seine Aufgabe richtig begriffen hat, wenn dasselbe jede Stunde seines Wirkens furchtbringend zu verwerthen sucht : wollen wir uns dem Glauben hingeben, dass das vergangene i88o[8i-er Schuljahr für unser Institut nicht ganz ohne Bedeutung verfloss. In wiefern wir in dieser Behauptung Recht haben, kann der geneigte Leser beurtheilen, wenn er gewillt ist, im Folgenden mit uns einen Blick auf das vergangene Schuljahr zu werfen. 1. (Bezüglich der Personalverhältnisse können wir vor Allem mit Freuden berichten, dass unser hochgeehrter Kirchen- und Schulvorstand, am Schlüsse des Vorjahres auf drei Jahre gewählt, unverändert blieb und mit gleichem löblichen Eifer sein Bestreben und seine Thätigkeit unausgesetzt auf die Erhaltung und Entwicklung unserer Schulen richtete. Ebenso können wir mittheilen, dass derselbe in der am 28. Juni 1880 abgehaltenen Presbyterialconventssitzung den Rektor Anton Falvay auf weitere 3 Jahre wieder mit der Leitung seiner Volksschulen betraute, und in derselben Sitzung beschloss, mit Beginne des laufenden Schuljahres die III-te Mädchenklasse von der IV-ten abzusondern und die Zahl der Lehrkräfte um eine zu vermehren; demzufolge der dipl Bürgerschullehrer J. Koloman M i k o 1 i k vorläufig auf zwei Probejahre als Hilfslehrer berufen und ihm, dem Vorschläge des Lehrkörpers gemäss, der Unterricht in der II Mädchenklasse übertragen wurde; der bisherige Lehrer dieser Klasse, Ludw. Scholz, wurde mit der III