Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1880

Mer äie Erzielung ins Kindes vor seinem Sctalaitritte. Vorbemerkung. Insolangc Schulprogramme nicht ein Bedürf- niss der Volkssschulen, wenigstens ausgedehnterer werden, und deren regelmässiges Erscheinen nicht einen integrirenden Theil des Schullebens ausmachen: fanden wir es angezeigt, in unsern Programmen solche Themate zur Abhandlung zu bringen, welche nicht nur uns, Lehrer, näher angehen, — sondern — und dies wol in erster Linie, — die Eltern unserer Kinder in- teressiren sollen; denn wir sind weit davon entfernt, dass sich die ganze erziehliche Thätigkeit des Lehrers nur auf das sei­ner Weisung übergegebene Kind erstrecke, — im Gcgentheile, wir meinen, dass ein jeder echter Volkserzieher es für seine Pflicht erachtet, mittelbar und unmittelbar auch auf Diejeni­gen gedeihlich einzuwirken, die ihm vermöge seiner Stel­lung am nächsten stehen. Und wir sind überzeugt, dass es uns nicht als Ueberhebung, wol gar als Arroganz angerechnet, sondern in den meisten Fällen dankbarst an- und hingenommen werden wird, wenn wir den Eltern, den mitunter hochgebildeten Eltern der Hauptstadt, mit einigem Rath an die Hand gehen, wenn wir ihnen Fingerzeige geben, wie, auf welche Art und Weise sie die Erziehung ihrer Kleinen handhaben sollen, damit dieselben erst für die Schule und später zugleich für’s Leben tüchtig herangebildet werden mögen. Oder sollten wirklich alle Schich­ten unserer Bevölkerung bereits mit so viel i>äda«,o<>'ischom Wis­O # i © o sen ausgerüstet sein, dass sie sieh der Rathschläge und Winke derjenigen, die ihr ganzes Leben der schweren Aufgabe der Er­ziehung und dem Unterrichte gewidmet, gänzlich entschlagen könnten?! Mag man im Leben welch’ immer hohe und einfluss­reiche Stellung einnehmen, mag man in den einzelnen Zweigen der Wissenschaft noch so bewandert und in Folge dessen noch so bewundert sein : oft, und leider nur zu oft kann man in Fälle ge- rathen, in welchen man nicht weiss, was man mit dem Jungen, mit dem Mädchen, die kaum die ersten Worte über die Lippen gebracht, anfangen, welche Mittel man in Anwendung zu bringen hat, um diesem oder jenem Uebel vorzubeugen ! Wo sind die El­tern, die stets am Besten wüssten, was zum Wolde ihrer Kinder diene? Und wie selten sind die wirklichen und sogenannten Er­zieherinnen, beziehungsweise „Erzieher“, namentlich wenn sie, wie zumeist bei uns üblich, aus den Reihen der studierenden Jugend re- krutirtwerden, die in allen den Fällen, welche das Kinderleben und der Entwickelungsgang der jungen Generation Tag für Tag in den verschiedensten Nuancen aufweisen, immer sofort schlagfertig wä­ren, um das Richtige zu wählen!? Täuschen wir uns selbst nicht!

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