Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1879

9 Wir erachten die Einführung der Schulsparkassen ferner aus dem Grunde nicht für zweckdienlich, weil wir den Plan, diese mit der Schule in Verbindung zu bringen, nicht acceptiren können. In einem oben angeführten Tlieile sprachen wir es bereits aus, dass diese Institution — ihr Wesen ins Auge gefasst — nicht in die Schule gehöre. Zur Erhärtung desselben erlauben wir uns noch Einiges anzuführen, wesshalb es uns niqjit wünschenswert erscheint, dass die Schulsparkassen eingeführt werden mögen, u. z. hinsichtlich der Manipulierung. Die Hauptaufgabe der Schule im Allgemeinen, hiemit auch die der Volksschule — besteht in der Ausbildung des Geis­tes und in der Er ziehung mit steter Berücksichtigung der An­forderungen des praktischen Lebens. Diese Aufgabe nimmt, so meinen wir — wohl unsere ganze Kraft in Anspruch. Und wenn die Schule dieser ihrer Pflicht gewissenhaft nachkommen will, muss sie ihre ganze zur Verfügung gestellte Kraft in Anwendung bringen, und kann in Folge dessen nebensächlichen Dingen keine Opfer bringen. Das Gebahren um die sogenannten Schulsparkassen raubt aber nicht nur den Schülern, sondern auch den Lehrern viel Zeit, und diese Opfer können doch nur auf Rechnung des geistigen F ortschrittes geschehen. Ausgesprochen kann es allerdings werden, dass die zu erspa­renden Gelder ausser der Schulzeit eingesammelt werden mögen : allein, es unterliegt noch sehr der Frage, ob dies in der Praxis auch ausführbar sei? Wir, die wir mit den örtlichen Verhältnissen vertraut und denselben nach Möglichkeit auch zu jeder Zeit Rechnung zu tragen bemüht sind, müssen hierauf mit Bestimmtheit antworten: dass es schwer möglich ist. Die der Schulsparkasse anzuvertrauenden Gelder könnten nur vor Beginn oder nach Schluss des Unterrichtes eingetragen werden. Wer aber das Leben und Treiben der Schule aus eigener An­schauung, nicht nur vom Hörensagen kennt, der wird doch zuge­ben müssen, dass man bei Kindern Geld während des Unterrich­tes nicht belassen kann, nicht darf; und wenn dies dennoch der Fall wäre, so ist einerseits Zerstreutheit unausbleiblich; an­dererseits aber kann dieses Faktum zu so unliebsamen Erfahrun­gen Veranlassung geben, vor welchen die Schule zu schützen wir be­rufen sind. Wer hätte es noch nicht erfahren, welch unliebsame Störung des Unterrichtes auch nur ein einziges Geldstück, das einem Kinde — etwa nur von ungefähr — entglitt, hervorzurufen im Stande ist, und in welch peinliche Lage gerieth da der Lehi'er, wenn auch nur ein Kreuzer unter den Bänken verschwand ?! II.

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