Evangélikus Elemi Iskola, Budapest, 1879

5 gegenüber eine Kontrolle ausgeübt werden könnte. Die Handhabung der Sehulsparkassen wäre folgende: Der Schüler übergibt an einem bestimmten Tage der Wo­che sein Geld dem Lehrer — ausserhalb der Schulzeit — zur Aufbewahrung. Der Lehrer nimmt dasselbe in Empfang, ver­zeichnet die Summe, quitt irt selbige und legt sie behufs Verzinsung in ein öffentliches, g u t r e n o m m i r- tcs Geldinstitut. Am Schlüsse des Jahres — oder nach Gutachten der El­tern wann immer,— wird das Geld mit den wolberechneten Zinsen zurückgestellt. Die Schulbehörde prüft am Ende des Schuljahres die Einlagen einer jeden Klasse und ertheilt dem Lehrer (in günsti­gem Falle, wie natürlich) das übliche A b s o 1 u t o r i u m.“ Eine jede Institution hat nur dann Existenzberechtigung, wenn dieselbe zur Erreichung- ihres allgemeinnützigen Zweckes bedeutende Garantien bietet, ohne dass sie ihr ebenbürtige oder gar noch höher stehende Ziele auch nur im Geringsten beeinflusst. Wenn die Schulsparkassen d( n an sie gestellten Anforderun­gen entsprechen, dann kann man dagegen nichts einwenden ; im entgegengesetzten Falle verdienen sie keine Unterstützung. Betrachten wir diese Institution von diesem Gesichtspunkte aus, prüfen wir dieselbe, indem wir fragen : a) I s t (1 i e s e 11) e wirklich ein tauglich es, brauch­bares Mittel, mittelst welchem die Tugend des Spa­rens ge w ec k t u n d g e n ä h r t, d. Ii. weiter f ort e n t- wickelt werden kann? b) Ist sie in die Volksschule einzu führen ohne Gefährdung der e r z i e h 1 i c h - d i d a k t i s c h e n Ziele? I. Was die Haupttendenz der Schulsparkassen, die Einbürge­rung des Sparens und damit die Hebung des nationalen Vermö­gens und Wohlstandes betrifft: dagegen wird und kann Niemand O O C5 etwas einwenden. Und wem das Ziel gefällt, dem müssen auch die Mittel gefallen. Wir indessen sind weit davon entfernt, dieser Institution hinsichtlich des erwähnten Zieles eine so ausserordentliche Trag­weite beizumessen, wie jene Artikel in Fachblättern und Flug­schriften, welche sie als ein wunder wir ken des Mittel hin­stellen, das allein schon genüge, unsere ruiuirten materiellen Ver­hältnisse wie mit einem Zauberschlage umzugestalten. Mag das Ziel noch so verlockend erscheinen, die Mittel kann es doch nicht heiligen. Und wir haben gerade gegen die Mittel, — wenn es uns erlaubt ist, es auszusprechen bedeutende Bedenken.

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