Bizalmas Értesítések 1926. február
1926-02-06 [1468]
/Fortsetzung des Leitartikels des Uouen Wiener Abendblattes./ Bethlen m ,dachte ofíeubar/der Situation am bestén daduroh Herr zu werden, dass er sich au^ der. nehr nach rechts *>gestimmten Teli seiner Mehrheit stützte auf die Gofab.r hin, dass die mehr libe ráge ri ohteten Politiker seiner Mehrheit vorüborgehend in die Fronde gehen. Nun muss er plötzlich erieben, dass der rcchte Flügel der ungarischen Poli- • tiker von ihm abschwenkt. Man scheir/j offenbar in diesew .' . , Kreisen, derén Spitze der Reichsf'erweser darstellt, die Empfindung zu habén, dass.der Affaere nicht bloss- die ver Gericht gestellten persönlichkoiton, sondern auch der Ministerpraesident Bethlen geopfert werden miisse. Gráf Bethlen hat in den langen '.Jahren seiner Regierung cinen schweren Stand gehabt. Das Fael3cherkonplott zeigt ' deutlicher noch als die vielen Mord und Bombenattentate, dass ein grosser Teil der ungarischen Gesellschaft geistig und seolísch wirr geworden ist. ÜJTaf Bethlen kam dem auswaertigen Betrachter cft wie ein Tierbaendiger vor, der die in Ungaro durcheinander gae'irenden, das Land ; . . +1 : gefaehrdenden..Leidenschaften niederzuhalten t sioh sutraute. Alléin der Berúg eines Tierbaendigers ist bekanntlich gefaehrlích. Bín Augenblick der Schwaeche, eine falsche Bewegung, und die niedergehaltenen Instinkte flattem auf und der Baendiger wird angefallen. Gráf Bethlen scheint jetzt in dieser wenig behaglichen Situation eines Dompteurs zu sein, der die Macht über den Kaefig verloren hat. ' n Wien, 6.Február. /Ung.Tel.-Korr.-Bureau./ Ausser dem „Abend bringen auch andere Wiener Abendblaetter Berichte über den Besuch des französischen Gesandten Clinchant beim Grafen Paul Teleki. v^- á ™ 1 9 n > 6 * FeDr uar./[Jng.Tél.Korr.-Bureau/ In der Montag erschemenden Nummer des„Abend"wird folgende einstimmig beschlossené arülaerung des Redaktionsausschuases erscheinon: \ Herr Alexander Weiaa ist infolge tiefgehender, Monate zuruckgreiiender Differenzen mit der A:;beitsgemeinschaft urd der Schriftleitung des "Abend 1 ' aus dem "Abend" ausgaschieden. Die an dieaes Ausacheiden gaknüpften Kombináticnen aind. vollstaendig gegenstandsloa Der Redaktionsausachuas des "Abend''. ——— W i e n, 6. Február /l T ng. Tel.Korr .Bureau/ Die Korrespondenz Herzog erhaelt von der kaisertreuen Voikspartei folgende Mitteilung : Wia der Pozsonyer Hiradó dnd mehrere andere Blaetter in der Tschechoslowakei melden,findet domnaehhst vor dem Wiener Landesgericht ein Pressprozess statt,bei dem d£e Zuasmmenhaenge der Budapester FaelachorAffaere mit prominenten Mitgliedem der kenservativen Voikspartei des Sektieoschefs Schager und des Staatsrats Teufel restlos aufgedeckt werden • • sollen, Oberst Uolff hat boreits im Fanuar/gelegentliah der Aufdeckung der Affaere die Vermutung goaeussert ,dass die ungarischen Rassenschüt^^ier und Prinz Windi3chgraetz tereits-seit Október 1925 in engen Beziehungen mit der Schagcrgruppe standén,Folizeipraefekt Schobor wird als Zeuge ^..verhört werden^um über das B^gebnis der Hausdurohsuohung in den Raeumen der Schagerpartei golegenslich des Zionistankongresses , auszugagen. - "• \ m