Bizalmas Értesítések 1926. január

1926-01-21 [1467]

Wien, 21.Január, /Ung,Tel.-Korr.-Bureau./ Der Abend bringt heute in grosser Aufmachung eín Telegramm aus Budapest, wonach Gráf Bethlen sich nur deshalb der Fordorung der Opposition dach Einse­tzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses fügte., freilihm mitgeteilt werden war, dass in der Vollsitzung des Parlaments eine Ent­hüllung "gemacht werden würde, dio für ihn .persönlich haette vernichtend sein müssen. Es handelt sich namentlich um den Brief des ungarischen Mi­nisterpraesidenten Grafen Bethlon, don er anfangs Dezember 1925 unmittol­* "éar bevor er zu der Tagung des Völherbundrates naoh Genf xfcgefahren sei an seinen Preubd, Báron Sigmund peréhyi gerichtet hat. In diesem Briodto solles unter anderem heissen; Ich erhielt von einer bevorstehendeo französischen Frankak­tion Kenntnis. Lm Interessé meinor Vorhandlungen in Genf sowie aus all­gemeinen aussenpolitischen Interossen crsuohe ieh dich um die vorlaeufi­ge Aufschiefcung dieser Aktion. perényi hat diesen Briof n6cht als Privatbrief betrachtet, sondem hát ihn ins Arohiv des Nationalrerbandes, dessen Praesident er sei, hinterlegt. Bei der Hausdurch3uchung in den RaeumlJLphkeiten des Na­tional ve rbandes sei der Brief dea Ministerpraesidenten gefunden und bo­schlagnahmt worden, Die Sntdeckung des Briefes sei in der Weise erfolgt, daas Kronanwalt Timt.6 vom Justizministorium, welcher als Rassenschützler gilt, dem Verteidiger Windiachgraetz' und Nádosy's Dr.Dánér Mitteilung von dom Briefe gemacht habe, Dánér sei hierauf zu seinem Klienten ins Gefaengnia geeilt und habe sie aufgefordert keine weiteren G-estaendnisse abzulegen, da ihnen nichts geáchehen könne. Er hat dem Staatsanwalt eun Gesuch übor­teícht, in dem er das dringende Verhör Gráf Bethlen's und einer Reihe anderer Persönlichkeiteri, darunter fcfcHxxdti: dea Báron Perényi über die Rolle und Mitwissenachaft des Ministerpraesidenten verlangt. Deshalb ha­be Bethlen.die Einsichtnahme eines parlamentarischen Untersuchungsaus­schusses in die Aktén unbedingt verhindern wollen, Die Opposition habo afcer ven dem Brief erfahren und zwar 'durch Dr.Dánér selbst. Das Blatt behauptet weiter dass Abgeordneter Vázsónyi waeh­rend der gestrigen Besprechungen eino direkte Anfrage über diesen Briof an Bethlen richtete. Bethlen sei zwar ausserordentlich bestürzt gewesen, habe aber dann das Vorhandensein des Briefes zugegeben. Ich leugne nicht - habe Bethlen gesagt - dass ich den Briof geschrieben habe, Er beweist dooh gerade, dass ich die Aktion nicht ge­billigt habe. Unter dieaem Druck dor Opposition habe nur Bethlen nachgege­flen. In der Depesche heisst es zum Schluss: Unter diesen Ereig­nissen giaubt man allgemein, wie es Yázsonyi offen sagte, dass Bethlob, falls die Geschichte des Briefes wenn auch in einer geschlossenen Sitzung aufgerollt ist, endgültig erledigt sei. Wien, 21.Január../Ung.Tel.-Korr.-Bureau./ Die Wiener Ali­gemeine Zeitung dementiert in eínem Telegramm aus Budapest die Nachricht, dass Feldbischof Zadrave.cz die Feldbischofswürde niedergelegt habe und ebenso e'ntspricht nicht der Tatsache, dass Feldbischof Zadravecz um dio Enthebung von seiner Stelle als Feldbischof vorstellig geworden waere, | Wien, 21.Január. /Ung.Tel,-Korr.-Bureau./ Die Stunde ver­öffentlicht in ihrer heutigen Nummer eine pressgerichtliche Berichtigung des Sektionschefs Schager's, worín dieser als unrichtig bezeichnet, dass prinz Alexander Maria Liechtenstein, welcher bekanntlich Selbstmord ver­übt hat, der Schagerpartei angehört hat, Ebenso unwahr sei es, dass Prius Liechtenstein als einer der Verbindungsoffiziere zwischen der Schager­partei und der Albrechtgruppe in Wien fungierte.

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