Bizalmas Értesítések 1926. január

1926-01-29 [1467]

Wien. 29.Január./Ung.Tel.-Korr.-Bureau./ Die Arbeitorzoitung vereaichnet unter dem Titel ; n Wird Bethlen gehen ?« die verschiedencn Demissicns- und Rekenstruktionsgerüchte und schreibt; Obgleich der unmittelbare Konflikt mit Frankreich wieder beigo­legt oder mindéstens vertagt íst,acheint die Stellung der Regierung unhalt­bar.Eine Regierung,von derén Oborhaupt nunmehr festateht,dass es von den Frankfaelschung gewusst und 4ie durch Wochen nicht gémeidet hat,von dor mindestens drei weitere Mitglieder in der ge^ichen Weise kompromittiert sind,waere ja in jedem anderen Lande laeng8t unmöglich.In Ungarn kcnnto sioh Bethlen bisher dadurch behaupten,dass er sich inabesondere dem Ans­lande gegenüber ala die cinzige S%.tze der Ordnung auagab,der alléin d33 Land ron den Ausbrüchen der extrémen Elementa zu schützen vermochte .Hcute aber gibt es doch nicht aehr viel L.eute,die^ dies glauben und auch in den Kreisen seiner eigenen Partei werden béreits Stimmen laut,die die Aus­schiffung der in der Frankfaelschungsaffaere am meisten kompromittiorton Regiérungsmitglieder so vor allém Rakcwazky,Caáky,eventuell auoh Bethlen • selbat verlangen.Die Absicht dioses Teiles der herrachenden Partei lacsst sich in die Fcrmel zusammenfasecn : Regierungswechsel ohne Systemwochoel. Die Regierung laeast die Demissicnameldungen dementieren.-Trotzdem tauchen die Nachrichten in verschiedenen Formen immer wieder auf und dass dic Re­gierung sie überhaupt zulaesst,iat zweifelloa ein Zeichen,dass sich -. unter ihnen auch von ihr selbst icspirierte Verauchsballons befinden.Dios - fcilt insbesondere von der Nachricht,dass Bethlen sein Kabinétt nur rskon­struiert,das heisst, dass er selbst mit einigen neuen Ministera. eine neue Regierung bilden wird. Wien, 20.Január./Ung.Tel.-Korr.-Bureau./ Der Tag;der neuar­lich auf die engen Beziehungen zwíschen dem Leitertf' des- ungarischen Eorr­Bureaua Kozma und Horthy verwoi3t.meldet über da? vorgestrige Verhör ron Bethlen folgendes : Bethlen,der mit seinem Brief an Perényi ins Kreuzver­hör genommen wurde ; widersprach sich selbst solange,bis er endlich dic • Sache für verloren gab und eingostand,dass er üm die Frankfaelschungcn ge­wuset hat.Er gab zu,dass ihn Kozma bereits vor einiger Zeit vertraulich die Faelscheraktion mitgeteilt hat.Bethlen weia8 ganz genau,waa er mit dieser Aussgge bezweckte naemlich die durch ihn best ae tigte Mitwi33cn­schaft Horthys,deasen intimster Freund Kozma ist.Báron Perényi,der bekannt­lich den Brief Bethlens der Oppoaition übergab,aua Rache darüber,dass Beth­len nach dem gingreifen der französiachen Behörden die Rassenschütz­ler fallen lassen wollte,bestaetigte dem parlameötarischen Ausschuss die Echtheit des Bethlen-Briefea und fügte gleichzeitig hinzu,die ;•• •< jlnt­Wort p dea Miniaterpraeaidenten,daoa er nicht gewusst hat,daaa 03 3Íoh 8m eine kriminelle Angelegenheit handlé,treffe nicht zu,weil er aus frü­heren gelegentlicheh Geapraechen mit Bethlen den Eindruck gewonnen hatto, dass Bethlen genau wi8f»e,um was es sioh handlé.

Next

/
Oldalképek
Tartalom