Bizalmas Értesítések 1922. január

1922-01-05 [1452]

Boriin s 4* Január, Kie Sas Achtuhr Abendblatt erfgnrt, soll Exkaiserin Zita mit ihrer Reiae nach der Sohweiz zu ihrem Sohn gewisso Pl&n~ verbinden, 3ie beabsichtige sioh ifim mit dem Kronprinzen Ottó moh Budapest zu bégében, dórt mit dem Sinde in der National ve rsoM-ilung zu erscheinen und einen Brief des Ex­königs zu verlesen„ worin dieser seine Abdankung ausspfcioht und das ungarische Volk ersucht, seinen Sohn, den rechtraassigen Thron­folger aus freiem Entsehlusa auf den Thrám zu heben* /ffTKB/ Berlin, 5, Január. /Privtmeldung des UTKB/, Die Berli­ner Nationalaeitung schreibt an auffáB.nnder Gtelle: Nach einer antlichen Meldung des Agence Havag hat Königin Zita heute die In­sel Mádéin verlasaen, um aich naön der Schweiz zu bégében, wo sie der Blinddarmoperation eines ihrer Söhne beiwohnen wird. Im Zu­sam-enh-jng mit dieser Meldung erhalten wir von einer Seite, die sich bisher über die Bestrebun^en der ungarischen Legi tirai3ten sehr gut unterrichtet arwies, Mitteilungen, die darául' schliesaen lassen, dass die Krankheit des kleinen Erzherzoge eher diploma­tischer Natúr sein dürften, Die <mgebliche Operation scheint nur der Vorbereitunp: einer neuen karlistischen Unternehraung zu dienen. in dessen MitteXpunkt allerdings nicht König Karl,sondem sein ael­tester Sohn Erzherzog Ottó steht, Nach den uns zugehenden Mittei­lungen beabsichtlgt Königin Zita, die ihre Plaene mit einer bewun­áernnffswu*ligea Enengie verfolgt, sich mit den Kronprinz?n Ottó nach Budapest zu bégében, Sie wilLrait dem Kinda in der Nationalver­samrlung erscheinen und einen Brief des Königa Kari verlesen, in dem dieser seine Abdankung ausspricht und das ungarische Volk er­sucht, seinen Sohn, den rechtmaessigen Thronfolger aus freiem Ent­echlusse zum Köriig zu waehlenJZita hat sich anscheinend Maria Theresia zum Vorbild cJünigi2> genommen, die bekanntlich mit ihrem Sohn, den kleinen Erzherzog Josef vor dem ungariachen Adel in Pozsony erschien ua seine Hilfe- gegen Kaiser Friedrich zu er­beten. Wie uns weiter berichtet wird, s.tütze Königin Zita ihre Foffnungen auf ein G-ellngen des Untornehmens auf die imrr.er erstnr­kende legitimistische Stimanang in Ungarn. Es ist ^a ausser Zweifei, dass die Anhaenger des Hababurger sait dem missglúckten Oktoberunter­nehmen des Königs wieder sehr rührig sind. Unterstützt von don li­beralen Ereisen das Landes, richten sie die heftigsten Angriffe gegen die Regierung und erklaaren ganz offen, dass der Entthronungs­beschluss der Nationalversammlung für sie keine rechtliche G-ültig­keit besitzt. Ea ^ird ferner berichtet, dass am 30. Dezember, ara Jahrestage der Krönung König Karls in Budapest,ein feierlicher Gkst­tesdienst st«ttgefunden aat, an dem die gesamte Aristtfkratie, die hohe Geistlichkeit und neben ihnen -auch aahlreiche Vertreter der Deraokr*?ten teil genownen habén. W i e n , 5. Janttax./Privatmeldung des UTKB/ Die Blaetter bringem eine aehnliche Meldung des Berliner Achtuhr Abendblatt und kommentieren sie im allgemeinen als abenteuerlich. Das Neue Wiener Tagblstt bemerkt; öie vo rliegende Nachricht klingt sehr wenig wanrscheinlich, sie «alue:iK±xadnax aei aber wiedergeben, urnaomehr, als in Wiener EmigrautenkBeisen in den letzten Tagén neuerlich G-erüchte über Habsburgische Putschabsichten verbreitet sind. Die Nachricht des Berliner Achtuhrblattea kennzeichnet sich achon aus staatsrecht­lichen Grundén als eine Kombination, der keine Wahrscheinlichkeit zugesproc^en werden kann. Eine Abdankung des Königs Kari müsste von legitimistischem St«,ndpunkte aus eine Zustimmung der ungari­schen Gesetzgebung habén. Sie waere überdies ein schwerer Schlag ger«?de fur den Legitimistnus, derén hauptsaechlichstea Argument darin besteht, daaa üngarn einen gekrönten König hnt. Eine Krönung des minderjaehri^en Ottó könnte nic:it stattfinden, und es wiirdas sich aus dem Problera der Regentschaft Wirren ent^vickeln, die gerade dem Legitimisaras neuerdings dié grössten Schwierigkeiten bereitsn müss­P'SS Neue Wiener Journal bemerkts Das Berliner Blatt nennt sei­necöuelle nicht. Schon die Tataaph* ^ , -, 4 v , . • * .1 * Aai;sa ? ne f dass die Karliaten bis nun we­nigst«ns ihre Absichten bis zum letzten Augenblick geheimzuhalt^n habén, rechtfertigt das grösste Misatrauea in die Nachricht. Dazu kornmt noch , dass der Verlauf der letzten karlistischen Episode, die Heltung der groasen und kleinen Entente, die Aussichten jeder wie­derholung einea Putaches such den enragiertesten Kariisten höch3t fraglich erscheinen lasaen ^nüasen. So reduziert sich die Nachricht auf eine Illustration der allgemeinen Kervositaet Mitteíeuropas. W i e n , 5, Jsnuar.Die Blaetter bringen die Meldung des tTnfr. Tel, -Korr. -Bureaus über den Austrltt Ándrássys aus der christlich­nationalen Partei , über die Bnth«iftung der Karlistenföhrer, den Artikel des Nemzeti TTjaág zu den östérreichisch-ungarischen V«rhand­lungen, dieAusfuhrsperre auf Mehl und Hülsenfrüchte eowie über die amerikaniar-he Beschwerde gegea den Miniaterialr*t Ílddsay./Privat­mel iung/ Bécs, január 5. / A MTI magínóelentése./ A Bécai Magvar f UJs'g az Amerikai Magyar Népszava nyom ín beszlmol arról a tüntetés-^ rol, amelyet Bangha páter ellen inditottak Amerikaiján, ahol tüntető népgyűlés kö.-etelte Bangha deportálását, W 1 e n , 5. Január./Privatreeldung des UTKB/ Das Neue Wiener Tagblatt beschaef tlgt sic h mit űen ungarischen Forderungen gegenüber Ostérreich undfwieder 7/dbt eine Information/ , wonach die Österreichische Regierung für die verspaetete Tíbergabe des Burgen­landes an üngárn ms folgenden Rocatstiteln Forderungen stellen wird: 1. /Wegen Zerstörung von Privnteigentum durch Plünderung und Demolierung. Bisher sind240 solche Faelle verhandlungsreif. Der Ersatzanspruch fúr den in diesen Faellen erwachsenden Schaden belaeuft sich auf einige hundért Millionén, 2. /. Wegen Tötung tton Privatpersonen , Bisher sind 7 Faelle featgestellt. 3 . /Wegen der Auslagen für Fltichtliage,derén Unterbringung und Transport, DiaeAnsprüohebetragen gleichfalls viele Hunderte von Mill ionén. 4. / Wegen überstürntefBergung von Sachgütern beim Einmarsch der Banden 7^ZÍ_ 5-/ Wegen der Mllitaerauslagen zur Besetzung des BurgenTan­des, die sich bis Rnde Dezember auf mindestens 6,5 Milliárdén KronenZ Die Forderung der ungarischee Regierung auf Zahlung von 37 Milliárdén Kronen wird uns von iaformierter Stella zumindestena Zcttu sieben dchtel de& Betragea -ls onhaltbar bezelchnet.

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