Evangelischen gymnasiums, Bistritz, 1869

Der Unterricht hat im abgelaufenen Schuljahre vielfa­che Störungen erlitten, mehr als in irgend einem früheren. — Urlaubsreisen und Krankheiten der Lehrer, Erkrankungen der Schüler, meist typhöse Fieber, sind dem Fortgange vielfach hindernd entgegen getreten. So hat es viele Tage gegeben, in denen die Zahl der kranken Schüler in den Glassen des Ober- gymnasiums eben so gross, ja selbst grösser war,, als die der gesunden, die Lehrstunden besuchenden. Leider sind auch zwei Schüler der herrschenden Krank­heit, dem Typhus, erlegen, Georg Lengyel, Schüler der II. CI. und Gregor v. Barcsai, Schüler der VI. CI. Der letz­tere war erst mit Beginne des laufenden Schuljahres in die Anstalt eingetreten und hatte sich in kürzester Zeit durch sein ernstes wissenschaftliches Streben und sein einnehmendes Be­tragen die Liebe seiner Mitschüler und seiner Lehrer gewonnen. Aber auch zwei Lehrer hat der Tod im abgelaufenen Schuljahre der Anstalt entrissen. Martin Helvig, seit 1868 Lehrer des Gesangs, starb den 13. September 1869 nach kur­zem Leiden an einer mit furchtbarer Schnelligkeit sich ausbrei­tenden Lungenschwindsucht. Den 11 December starb der Lehrer der Philologie und Geschichte, Friedrich Storch, an Gehirnlähmung, ein treuer, strebsamer Freund seinen Schülern und Collégén. Vor vier Jahren erhielt er von der Communität der Stadt Bistritz den ehrenvollen Auftrag, das alte, für siebenhürgische Geschichte werilivolle Archiv zu ordnen. Der Auftrag war ihm um so willkommener, als er ihn auf das Feld seiner speziellen Stu­dien, siebenhürgische, besonders Bistritzer Geschichte rief. Lei­der ist es nicht möglich näheres über seine Arbeiten zu sagen, da dieselben bis heute noch so gut als unzugänglich sind. Doch haben die Brüder des Verstorbenen der Direction versprochen, in kürzester Zeit die Einsichtnahme in dieselben zu verschaf­fen und zur entsprechenden Benützung und Veröffentlichung zu überlassen. Den'Unterricht im Gesang übertrug das löbliche Pres­byterium dem städtischen Kapellmeister Josef PÖffel, die 1*

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