Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1865

41 Veränderungen im Personalstande der Schulanstalt und Chronik derselben. Mit großer Geuugthuung verzeichnet die Direction den Umstand, daß im ablaufenden Schuljahre keine Veränderung im Stande der Lehrer eintrat. Nur wurde der bisherige Supplent Herr Michael Kramer nach Ablegung der vorgeschriebenen Lehramtsprüfung aus Geschichte und Geographie durch Beschluß des Löblichen Presbyteriums vom 7. Januar als ordentlicher Lehrer am Gymnasium angestellt. Am 13. September 1865 wurde das von der städtischen Communität zur Unterbringung der Mädchenschule angetanste Gebäude in feierlicher Weise zu seinem neuen Zwecke eingeweiht und das Gymnasialgebäude sofort von den Mädchenklassen geräumt. 3u Folge dieser Veränderung war die Direction in der angenehmen Lage über die unumgänglich nöthigen Räumlichkeiten verfügen und zumal die zahlreicheren Elementarklassen besser unterbringen zu können. Da das neue Mädchenschulgebäude neben den im ersten Stockwerk befindlichen Schulzimmern im Erdgeschoß zwei geräuinige Localitäten mit ganz abgesondertem Eingang besitzt, so wendete sich die Direction im September des verflossenen Jahres an die städtische Communität und bat um Ueberlassung dieser Räumlichkeiten, damit eine Winterturnschule daselbst eingerichtet werden könne. Auch diesesmal entsprach unsere städtische Vertretung, aufs zuvorkommendste dem gestellten Wunsche; die Räumlichkeiten wurden sofort hergerichtet und zum enstenmal das Winterturnen so fleißig betrieben, daß die Schulanstalt am 7. sJDiat laufenden Jahres ein Turnfest im Freien unter zahlreicher Betheiligung unserer Mitbürger feiern konnte. Am 30. März wurde nach alter Sitte von der Schule die Charfreitagsseier in der evangelischen Kirche abgehalten und trugen dabei die Schüler der achten Gymnasialklasse Gottfried Poschner die Rede, Carl Weingärtner das Gedicht vor. Am 29. April beehrte der eben in Bistritz wegen der Beamtenwahl anwesende Herr Nationsgraf und Curator der evangelischen Landeskirche Conrad Schmidt das Gymnasium mit seinem Besuche, wobei nur zu bedauern war, daß der Tag des Besuches gerade auf einen Sonntag fiel und es den Schülern mithin nicht vergönnt war, des ehrenden Besuches sich zu freuen.

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