Evangelischen gymnasiums, Bistritz, 1863

20 Erste Strophe. Auch die hehre Danae1) Mußte einst des Lichtes Strahlen Aus des Himmels freier Höh' Tauschen ein für ihre Qualen, Mußte athmen, wie in der Todten finstern Gruft, Eines erzumgürteten Kerkerszdumpfe Luft. Und doch war an Adel sie dir ebenbürtig. Und auch Zeus hielt sie—bedenk es Kind—für würdig. Ihr in gold'nem Regenguß zu nahen, _ Daß sie seinen Segen sollt' empfahen. Da sieht man des Schicksals Macht Wieder furchtbar sich erweisen. Nicht vermag des Reichthums Pracht Seiner Hand dich zu entreißen; . Nein! da. gibt nicht Kriegsthat, nicht fester Thürme Trutz, Nicht die meerdurchsegelnden Schiffe geben Schutz. Erste Gegenstrophe. Auch des Thrakers Drhäs Sohn?) Herr in dem Edonerlande, Der in frecher Rede Hohn Bis zur Zorneswuth entflammte, Sah sich von des Bacchus erhob'ner RächerHand In ein Felsgektüfte gestürzt und festgebannt. So nun schnaubend in des Zornes Uebermaße Spritzt der Thor unmächt'gcn Schaum nur aus der Nase ; Nun begreift er, daß mit höhn'schen Reden Er im Wahn dem Gott zu nah getreten. Denn er hatte sich erfrecht, Bacchus-Ammen, Bacchus-Musen, 1 2 1) Akrifios, König von ArgoS, sperrte seine Tochter Danae ein, damit sie nicht einen Sohn bekommen sollte, der ihn, wie daS Orakel geweissagt hatte, tobten würde. Allein Zeu- drang dennoch durch das Dach des Kerkers als flüssiger Goldregen ein und'zeugte nnt ihr den PerseuS, welcher später einmal bei einem Kampsspiel durch unvorsichtiges Wer- fen des DiSkoS seinen Großvater tödtete. 2) Er hieß LykurgöS.

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