Bács megyei püspöki körlevelek, 1929

4 derzeitigen Heiligen Vaters Pius XI. lässt uns etwas hören auch von diesem wahrlich so grossen Papste, von diesem bewun­derungswürdigen Manne der Vorsehung Gottes. II. Papst Pius XI. Wahrlich, die Vorsehung Gottes gab uns in diesen wüsten und stürmischen Zeiten solchen Papst, wie wir Ihn der Kirche nur wünschen konnten. Das Licht der Welt erblickte der Hei­lige Vater Pius XI. am 21. Mai 1857. im Städtchen Desio bei Mailand. Sein Vater hiess Franz Ratti und die Mutter Theresia. Gleich am nächsten Tage wurde das Kind getauft und erhielt den Namen Achilles. Der kleine Achilles Ratti besuchte die Volksschule in seinem Geburtsorte Desio. Das Gymnasium studierte er in dem erz- bischöflichen Seminar in der Nähe von Leves und in Monza. Den theologischen Studien oblag er zuerst in Mailand und dann in Rom an der Gregorianischen Universität. Am 20. Dezember wurde er zum Priester geweiht und gleich am nächsten Tage, am 21. Dezember sang er seine erste hei­lige Messe in der wunderschönen römi­schen Kirche des heiligen Karl Borromäus am Corso. Nachdem der junge Achilles Ratti in Rom seine theologischen Studien mit dem Doktorat der kirchlichen Rechte, der Philosophie und der Theologie abge­schlossen hatte, kehrte er nach Mailand zurück, wo er zuerst Kooperator und dann Professor der Theologie wurde. Die Vorsehung Gottes aber liebt es die grossen Männer in die Einsamkeit zu stellen, damit sie dort allmählich reif wer­den, bevor sie dieselben in die grosse Welt hinaussendet. So wurde im Jahre 1888. der junge Doktor Achilles Ratti zum Be­amten der grossen Ambrosianischen Bibli­othek zu Mailand ernannt. Vom Jahre 1907. wirkt er als Praefekt an der Ambrosiana. ln der Ambrosiana gewann Ratti durch seine gelehrten wissenschaftlichen Werke den Ruf der grössten Weltgelehrten. Bei seinem wissenschaftlichen Wirken vergass er nicht die Seelsorge. Seine freie Zeit verwendete er auf verschiedenartige seel­sorgliche Arbeit in Mailand. Müde von den anstrengenden schriftstellerischen und seelsorglichen Arbeiten, begab er sich in die schöne Natur Gottes, in die hohen Al­penberge, an die Sonne Gottes, um dort seinem Körper und seinem Geiste die nö­tige Erholung zu gönnen. In einer Privat­audienz äusserte sich der Papst Pius XI. über die Natur Gottes und über die Berge folgendermassen: „Ich liebe die hohen Ber­ge. Dort oben auf den Höhen kann man so deutlich die Grösse und die Allmacht Gottes schauen. Einmal begegnete ich auf einer hohen Bergspitze einem Touristen eben als die ersten goldenen Sonnenstrah­len das Morgengrau zu brechen begannen. Wir beide waren tief bewegt. Der Tourist der seinen Glauben an Gott verloren hatte, seufzte tief erschüttert auf: „Ach hier muss man Gott anbeten!1* Und wir beide knie­ten uns auf einen kahlen Stein nieder und lobten den Herrn in seinen herrlichen Werken!“ Die Vorsehung Gottes aber führte un­seren Achilles Ratti auf eine Spitze, die auch die höchsten Berge der Erde überragt. Deswegen führte Sie ihn von Stufe zu Stufe, damit Sie Ihn bekannt mache mit allem, was unten unter Ihm lag. Im Jahre 1914. wurde Ratti Praefekt der vatikanischen Bibliothek, die Ihm die unermesslichen Schätze der Gelehrsamkeit offenbarte. Als Praefekt der ambrosiani- schen und der vatikanischen Bibliothek be­reiste Er zu wissenschaftlichen Zwecken das ganze Süd- und Westeuropa. Nach 4-jähriger Arbeit in der vatikanischen Bi­bliothek schickt Ihn die Vorsehung nachOst- und Nordeuropa. Im Jahre 1918. wurde Er zum apostolischen Visitator und 1919 zum polnischen Nuntius ernannt. Es waren damals schwere Tage nach dem schreck­lichen Weltkriege. Die Aufgabe des Nun­tius Ratti war sehr schwierig. Er löste sie aber geschickt und erfolgreich. Die Hand Gottes führte Ihn immer weiter und höher. 2 Jahre später sehen wir Ihn schon im Aufstieg zur Spitze des höchsten Berges. Er wurde zum Erzbischof und Kardinal von Mailand ernannt, um als solcher auch das Amt des Oberhirten der Kirche kennenzulernen und dann als Bi­schof der Bischöfe erfolgreich die Sorge für die Ganze katholische Welt tragen zu können. Und in dieser kurzen Zeit, in der Er als Bischof von Mailand wirkte, gewann Er den Ruf eines grossen Bischofs, auf

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