Kecskemét város és körzete II. - Iratok a Rákóczi szabadságharcból (Kecskemét, 1994)
Rezümé Die im II. Band angegebenen Dokumente beziehen sich in erster Linie auf die Geschichte Kecskeméts und Umgebung im zweiten beschlie Benden Abschnitt des Rákóczier Freiheitskampfes. Die sich jährlich wiederholenden Heereszüge zwischen der Donau und der Theiß und die einquartierten Kuruc-Soldaten in großer Anzahl nahmen die wirtschaftlichen Kräfte der Stadt stark in Anspruch. Für Kecskemét bedeutete allerdings auch weiterhin der Angriff der Raizen wegen der Unmöglichkeit der Tierhaltung in der Pußta, welche die wichtigste wirtschaftliche Grundlage der Stadt darstellte (Verminderung des Rinder - und Schafsbestandes), das größte Problem. Am 3. April 1707 erreichte der Angriff der Raizen seinen Höhepunkt, als sie Kecskemét überfielen und anzündeten. Mehrere Hundert Einwohner wurden getötet, verletzt und in Gefangenschaft verschleppt. Der Tierbestand wurde fortgetreiben, die Häuser ausgeraubt. Innerhalb eines Jahres gelang es die Gefangenen auszulösen oder mit Raizer Gefangenen auszutauschen (bei dieser Aktion half der Szegeder kaiserliche Befehlshaber sehr viel). Von diesem Schlag konnte sich die Stadt aber erst nach Jahren erholen. Das wirtschaftliche Leben der Stadt wurde aber auch durch die ständigen Forderungen der Kuruzer Staatsführung nach bewaffneten Soldaten von der Bevölkerung beeinträchtigt. Dies legte der Stadt nicht nur finanzielle Lasten auf, sondern beraubte es auch vorallem seiner arbeitsfähigen Bewohner. Die ab 1709 auflammende Pest verminderte ebenfalls die Einwohneranzahl. Ebenso war das Verhältnis der Stadt mit seinem Gutsherren, mit dem Feldmarschall Sándor Károlyi widersprüchlich, welches mehrere erwähnte Schriften und Briefe beweisen. Die Fronherrensteuer war in diesen Jahren schon in Silbergeld zu zahlen, nahm Károlyi doch das Kupfergeld nicht mehr an. Zur gleichen Zeit schützte er die Stadt mehrmals vor Rákóczi und Bercsényi, aber hauptsächlichst vor dem Übergriff der örtlichen Hauptmannen und Brigadieren (Tamás Sőtér, János Csajági). Letztendlich nahmen die in den letzten Jahren des Freiheitskampfes ertragenen Lasten die Wirtschaft der Stadt stark in Anspruch. Die Einwohner verarmten, die Stadt hielt sich aber über Wasser, ließ sich nicht unterkriegen. Mit dem Fleiß seiner Bewohner erhob sie sich im XVIII. Jahrhundert wahrhaftich zur „Hauptstadt" des Gebietes Donau-Theiß.