Kecskeméti testamentumok I. 1655–1767 - Forrásközlemények 4. (Kecskemét, 2002)

RESÜMEE

RESÜMEE In den Testamenten legen die vom Leben Abschied Nehmenden ihren letzten Willen, ihre in Rechtsform gekleidete Entscheidung über ihre irdischen Güter fest. Die hier veröffentlichten, aus den Jahren zwischen 1655 und 1767 stammenden Testamente beleuchten viele Gebiete des Marktflecken-lebens. Ihre Bedeutung wird durch den Mangel an anderen schriftlichen Quellen der Epoche erhöht. Im erwähnten Zeitraum war die Stadt Kecskemét die dritte am stärksten bevölkerte Siedlung im historischen Ungarn. In den ersten drei Jahrzehnten war dieses Gebiet noch Teil des Türkischen Reichs, das nächste Vierteljahrhundert wurde aber schon durch den Krieg gegen die Türken­herrschaft und den Rákóczi-Freiheitskampf bestimmt. Diese Kämpfe zogen ungeheuerliche Zerstörung der Bevölkerung der Stadt und ihrer materiellen und geistigen Kultur nach sich. Im Leben des Marktfleckens folgte aber danach eine Ruheperiode, die in jeder Hinsicht Zuwachs und Aufstieg ergab. In diesen Jahrzehnten fanden die Neuorganisation des Ständestaates und der Verwaltung, die weit verbreitete Migration, die allmähliche Zurückdrängung der jahrhundert­elang betriebenen extensiven Herdenzucht, die Entfaltung des ausgedehnteren Pflanzenbaus und der Zünfte statt. Deshalb ist es verständlich, daß diese Dokumente viele nützliche Daten und Hinweise nicht nur auf die stufenweise Umgestaltung und Dimension der Produktion von materiellen Gütern, sondern auch auf die Umlagerung der Besitzverhältnisse, Änderungen des Charakters der Geldwirtschaft und Gestaltung der Gesellschaftsschichtung im Marktflecken enthalten. Weil Kecskemét schon unter der Türkenherrschaft mehrere Privi-legien für sich selbst erwarb, bildete sich eine eigenartige Praxis der Testierung hier heraus, die von den Konventionen sowohl in den könig-lichen Freistädten, als auch in den Frondörfen abwich. In diesen Testa-menten können viele Aufzeichnungen über die stufenweise Umformung der die Wohnkultur und Kleidung betreffenden Traditionen angetroffen werden. Sie enthalten besonders wichtige Informationen über die Bestattungsarten, Totenmahle, Aussteuerungs­kosten, Eigenarten des geistigen und seelischen Lebens, weiterhin über die Entstehung der ersten bildkünstlerischen und architektonischen Objekte in der Stadt, bzw. über die Änderungen des wirtschaftlichen und kulturellen Anziehungskreises des Marktfleckens. Die schnellere Orientierung unter den beinahe halbtausend Testamenten wird durch den Apparat am Ende des Buches geholfen. Mit Rücksicht auf die vielen lateinischen Rechtsausdrücke bekam das Wortverzeichnis eine betonte Rolle. Die Festsetzung der in den Testamenten auffmdlichen Hohlmaße und Längemaße dient die leichtere Orientierung. Weil in diesen Jahrzehnten sowohl ungarische, als auch deutsche, österreichische, niederländische, polnische, französische und türkische Geldstücke gängig waren, war es angebracht, auch den Charakter und den Wert dieser Gelder festzusetzen. Vielleicht die wichtigs­ten Teile des Apparats sind das Sachverzeichnis und das Ortsnameregister.

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