Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 7. (Budapest, 2012)

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626 Resümee in der Umgebung. Im Komitat Somogy rückten hierauf Siedlungen, die über bessere Voraussetzungen für die Agrarproduktion und den Handel verfugten bzw. die andere zentrale Funktionen vorweisen konnten, in den Mittelpunkt und die Entwicklung von Inselburg/Szigetvár verlor ihre frühere Geschwindigkeit. ÉVA GYULAI Miskolc von 1702 bis 1755 Kammerverwaltung, Ablöseund Pfandbesitzin einem Marktflecken in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Der Marktflecken Miskolc bot gegen Ende der Osmanenzeit ein gänzlich anderes Bild, als am Ende des Mittelalters. Ein Großteil seiner Einwohner waren keine „klassischen” Leibeignen mehr, die meisten hatten sich von ihren Grundherren, von den Pfandbesit­zern der Herrschaft Diósgyőr, Freiheiten beschafft. Auch die Gestalt der Stadt hatte sich verändert. Die Unterscheidung zwischen Altstadt und Neustadt war beendet worden, die Macht der städtischen Gerichtsbarkeit, des Richters und des Rates hatte zugenom­men und seit dem 17. Jahrhundert zogen immer mehr Adelige in die Stadt. Anfang des 18. Jahrhunderts kaufte die Kammer die Herrschaft Diósgyőr von den Pfandbesitzern zurück. Miskolc hingegen begann in der neuen Situation aus eigener Kraft, d. h. aus Krediten, die der Stadtbevölkerung auferlegt worden waren, eine riesige Unterneh­mung: 1702 kaufte sich die Stadt von der grundherrschaftlichen Macht frei und seine Bürger lebten ein halbes Jahrhundert lang mit ähnlichen Freiheiten, wie sie die könig­lichen Städte genossen. Die Bevölkerung des Marktfleckens wuchs im Laufe der Zeit auf das Doppelte an, die größte Veränderung allerdings, die die Gesellschaft erfuhr, war die langsame Katholisierung der früher vollständig reformierten Einwohnerschaft. Auch das Stadtbild erfuhr in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen Wandel. Es wurde das Komitatshaus errichtet und damit wurde Miskolc endgültig zum Sitz des Komitats Borsod. Außerdem entstand die Pfarrkirche und die Minoriten, die sich hier in den 1720er Jahren niedergelassen hatten, bauten ein imposantes Barockkloster und eine zweitürmige Kirche, ln Miskolc traten griechische Geschäfte in Erscheinung, auch wenn der Großteil des Warenaustausches auf den vier landesweiten Märkten und auf den Wochenmärkten erfolgte. Auch die Zahl der Zünfte nahm zu, wodurch sich die Stadt immer mehr zu einem Wirtschafts-, Verwaltungs- und Kulturzentrum entwickelte.

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