Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 6. (Budapest, 2011)
Recenziók
Resümee 427 beantwortet dabei die Frage, unter welchen ideologischen Diskussionen und unter welchen Konflikten die Experten des Denkmalschutzes ihre Arbeit in den 1950er Jahren verrichteten. Der Abriss der Denkmäler würde im Jahre 1952 vom Exekutivkomitee des Hauptstädtischen Rates unter Berufung auf die riskanten Erdarbeiten im Zuge des geplanten Baus der Ost-West-Metrolinie initiiert. Gegenüber diesem politisch motivierten Plan trat - aufgrund des Fehlens einer selbständigen Denkmalschutzorganisation - die Fachgemeinschaft der Architekten, Kunsthistoriker, Denkmalschutzexperten und Museologen einheitlich ablehnend auf, so dass die Stadtführung schließlich von ihren ursprünglichen Vorstellungen Abstand nahm: Der Platz „überlebte“ den Bau der Metrostation. Der Fall schildert an einem konkreten Beispiel den Charakter der Machtspiele in der Ära Rákosi. Er gibt ein gutes Beispiel für das Verhältnis der Diktatur zum historischen Erbe und beleuchtet gleichzeitig, dass die Macht selbst in extremen Zeiten nicht allmächtig war. Das Eintreten der Experten für Werte, die sie als wichtig betrachteten, ist in einer Zeit, in der Widerstand gegen die Absichten der Macht mit einem großen Risiko einherging, ein besonders hervorzuhebendes Verhalten. Die Studie zeigt, mit welcher Strategie (mit einem gemeinsamen Auftreten) und mit welcher Rhetorik (mit der Übernahme der rhetorischen Argumente der Partei, beispielsweise mit der Erwähnung der Moskauer Beispiele) es den Experten gelang, ihre eigenen Standpunkte zur Geltung zu bringen und so den Abbruch des Denkmalensembles in der Wasserstadt (Víziváros) zu verhindert. MÁTÉ TAMÁSKA Das Erbe historischer Stadtzentren entlang der Oberen Bodva Die vorliegende Studie stellt das bauliche Erbe in sechs kleinstädtischen historischen Stadtzentren in der Slowakei entlang der Oberen Bodva (Stósz, Alsómecenzéf, Felsőmecenzéf, Jászó, Szepsi und Torna) vor. Das jeweilige bauliche Erbe beschreibt die urbanistische Rolle des städtebaulichen Nachlasses vor 1960. Die Studie kommt zu drei Schlussfolgerungen: 1) Das Wachstum der Städte brachte - dort, wo wir von einem solchen sprechen können - zum einen neustrukturierte Stadtteile hervor, zum anderen