Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 6. (Budapest, 2011)

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420 Resümee CSABA KÁLI Die repräsentative und die solide Moderne. Die Architektur von Zalaegerszeg zwischen 1948 und 1951 Der architektonische Charakter von Zalaegerszeg durchlief ab Mitte des 20. Jahrhunderts eine radikale Metamorphose. Das neue Kleid der schnell wachsenden - bzw. in anderem Kontext „gemachten” - Stadt und der Wandel der Lebensform der Zehntausenden von neuen Bewohnern, die in dieses Kleid schlüpften, stellen eine aufregende und bis heute nahezu unerschlossene Geschichte dar. Im Rahmen der vorliegenden Schrift versuchen wir, mittels der Vorstellung von drei städtischen Baumaßnahmen, von denen eine Maßnahme eine besondere Rolle spielt, diejenige mehrschichtige Wende durch das Prisma der Architektur-Geschichte zu illustrieren, die sich im letzten Drittel der vierziger Jahre in ihre Gänze entfaltete. Gleichzeitig unternehmen wir auch den Versuch, fühlbar zu machen, welche neuen architektonischen Elemente - neben der eigenen immanenten Ausbreitungsmöglichkeiten der Stadt - durch die landesweiten und darüber hinausgehenden politischen Wellenschläge produziert wurden. Durch diese begann die Neuknüpfung der physischen Plätze der Stadt. Die Studie stellt im Folgenden aus der Froschperspektive des — aus einer örtlichen Idee entspringenden - Baues des am genauesten erforschten städtischen Mietshauses die Wendejahre dar. Während sich uns die Bekleidungsfabrik bereits als stadtformendes Element der landesweiten Politik bzw. des Fünf-Jahres-Plans präsentiert, zeigt sich die Militärkaseme als „Produkt” der großen politischen Wende in Verbindung mit Jugoslawien in der bebauten Umgebung der Stadt. Diese Baumaßnahmen, die völlig unterschiedlich motiviert waren, werden - neben der gleichzeitigen Entstehung der Gebäude - durch den Stil in einem gemeinsamen Rahmen gebracht. Alle behandelten Gebäude wurden nämlich im Zeichen der „neuen Architektur“ in einem modemen Stil errichtet, teils in einer repräsentativeren, teils in einer solideren Form. Bereits in den letzten Stunden des Zweiten Weltkrieges und in der ersten Phase der Trümmerbeseitigung waren - sozusagen während des Schuttschaufelns - im Kopf vieler Architekten und verwandter Fachleute bzw. Politiker alte und neue Visionen hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung der jeweiligen Siedlung hervorgetreten. Der Anblick der Schutthaufen bedeutete für die Planer - neben Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit - zugleich auch eine Inspiration und Herausforderung. Das Dilemma „Wiederherstellung oder Neubau“ blieb - abgesehen von wenigen Orten - über lange Jahre hindurch

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