Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 5. (Budapest, 2010)
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Resümee 547 ERIKA SZÍVÓS Drückendes Erbe: das Problem der historischen Wohnviertel in der Ära Kádár am Beispiel des Klauzál-Platzes und seiner Umgebung Die Studie legt am Beispiel der Inneren Elisabeth-Stadt (Erzsébetváros) bzw. des Klauzál-Platzes und seiner Umgebung dar, wie sich die Städtepolitik in der Ära Kádár veränderte: Wie kam es dazu, dass der Schutz der historischen Stadtteile Ende der 1970er Jahre in den Vordergrund rückte, und welche Versuche und Lösungen charakterisierten die Praxis der Stadtrehabilitierung in den 1980er Jahren. Die ungünstigen Gegebenheiten der Inneren Elisabeth-Stadt waren der Grund dafür, dass dieser Stadtteil zum Versuchsgelände der beginnenden Stadtrehabilitierung wurde. Außerdem trug dazu auch bei, dass sich die Leitung des Rates im VII. Bezirk und die dortigen Parteiführer ausgesprochen begeistert der Sache der Stadtrehabilitierung verschrieben hatten. Seit Ende der 1970er Jahre gelangten regelmäßig erschreckende Informationen über den Gebäudezustand und über die demographische Entwicklung der Bevölkerung des VII. Bezirks auf die Tagesordnung der Sitzungen des Bezirksparteiausschusses und der Räte. Selbst in der Presse und in der breiten Öffentlichkeit kam die dortige Situation zur Sprache. Die organisatorischen und architektonischen Lösungen, die im Zuge der Rehabilitierung des sogenannten Blocks 15 am Klauzál-Platz angewendet wurden, projizierten bereits jene Praxis, auf die später auch im Bereich anderer Budapester Mietshäuser zurückgegriffen wurde bzw. werden sollte. Die gut gelungenen versuchsweisen Blockrenovierungen entwickelten sich zu einer Art Schaufensterprojekt, mit dem die neue Städtepolitik als Erfolgsgeschichte verkauft werden konnte. Die neuartige Auffassung bzw. die Parole der „offenen Städtepolitik” fand ihren Ausdruck auch in den Dokumenten der Partei und des Rates. Das Projekt am Klauzál-Platz war nämlich nicht nur wegen des auf den Denkmalschutz ausgerichteten Blickwinkels neuartig, sondern auch deshalb, weil man bemüht war, die Einwohner in den Prozess der Blockrenovierung einzubeziehen und ihre Interessen zu berücksichtigen. Die gesellschaftspolitische Seite der Blockrehabilitierung in der Elisabeth-Stadt erwies sich allerdings als widersprüchlich: Obwohl dies offiziell nicht eingestanden wurde, kam es am Klauzál-Platz und in seiner Umgebung zu einer „sozialistischen Gen- tryfizierung”. Die Blockerneuerung ging auch mit einer Modernisierung der