Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 5. (Budapest, 2010)

Recenziók

Resümee 531 der Stadtsoziologie, der Wirtschaftsgeschichte und der Architekturgeschichte verwenden. ÁRON NAGY CSERE Erinnerung an eine Elendssiedlung. Mythos, kulturelles Gedächtnis oder lieu de mémoire? In den politisch-ideologischen und wissenschaftlichen Diskursen der sozialistischen Epoche herrscht gleichermaßen die Anschauung vor, dass die „Betreiber” des Horthy-Regimes und seine privilegierten Gruppen die städtischen Arbeitermassen absichtlich unterdrückten und in Armut hielten. Die diese Diskurse schaffenden Texte - die nach Assmann begründenden Geschichten - stellen die Verhältnisse in den Elendssiedlungen so dar, als ob sie für die gesamte Situation der Arbeiterschaft gegolten hätten. Die Studie analysiert - aus Gründen des Umfangs - von denjenigen Texten, die sich mit der als Symbol der Annut geltenden Notunterkunftsiedlung „Mária Valéria” befassen, lediglich eine einzige Erzählung ausführlich, nämlich das im Jahre 1960 erschienene Rcportbuch „Barakkváros” (Barackenstadt) von Rudolf Szamos. Der Verfasser versucht, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob der ausgewählte Text mittels der Kategorie des „Mythos” oder der des - heutzutage so modischen - „kulturellen Gedächtnisses” von Assmann oder der des „lieux de mémoire” von Nora zu interpretieren ist. Gegen Ende der Untersuchung kommt der Verfasser zu dem Schluss, dass die kommunistische Erinnerungspolitik das Elend aus ideologischen Erwägungen heraus als durch den „Wartehorizont” bedingte, ausgesprochen zwangsläufige Vergangenheit interpretiert. Sie schafft dem Elend deshalb eine Erinnerung, weil sie es danach als Memento, das den gegenwärtigen Ruhm verkündet, instrumentalisieren kann. Gleichzeitig drängt die kommunistische Erinnerungspolitik aber auch auf das Vergessen. Hierzu wird sie durch die widersprüchlichen zeitgenössischen Erfahrungen mit der Ideologie und durch das Gefühl der Kontinuität bewegt.

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