Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 4. (Budapest, 2009)

Recenziók

Resümee 467 Industrialisierung des Sozialismus wurde von der zeitgenössischen Presse als Sieg über die Naturelemente interpretiert. Die Stadt, die auf dem Reißbrett eine homogene Komposition darstellte, existierte allerdings noch lange Jahre nicht in dieser Form, und die Besucher der Siedlung wurden nicht von einem „überwältigenden Panorama” in Empfang genommen, sondern von einem halbfertigen, ungeordneten Stadtbild. Auch innerhalb der Stadt war die Situation nicht ideal, weil - obwohl der Bau von Wohnhäusern wegen des an die Industrieentwicklung angepassten Bevölkerungswachstums gegenüber den Gemeinschaftseinrichtungen Priorität genoss - der verspätet erstellte oder fehlende Wohnraum den Bewohnern viele Unannehmlichkeiten bereitete. Auch der allgemein verbreitete Bau von Plattensiedlungen erfüllte nicht die daran geknüpften Hoffnungen, weil seine Uniformität Monotonie und Leere hervorrief. Bei der förmlichen und strukturellen Umgestaltung der Stadt kam es erst nach dem Systemwechsel zu einem wirklichen Durchbruch, als auch Bauwerke, auf die bis dahin aus wirtschaftlichen und ideologischen Gründen verzichtet worden war (beispielsweise Familienhäuser und Kirchen), Raum im Stadtgebiet erhielten. Die Bereitstellung der für die - als ein Segment der Kultur aufgefassten - Freizeitgestaltung notwendigen institutioneilen Ordnung galt im Falle der sozialistischen Städte als eine wichtige staatliche Aufgabe. Dementsprechend spielten auch die Schauplätze der Erholung (Kulturhäuser, Parks und Freizeitzentren) in der funktionellen Aufteilung von Leninstadt - neben den Wohn- und Arbeitsstätten - eine bedeutende Rolle. Die Stadtführung schenkte der Parkpflege besondere Aufmerksamkeit und im Jahre 1976 gelang es der Stadt, den Wanderpreis der Bewegung „Saubere, blühende Stadt” zu gewinnen, der sich auch als Slogan zur Stärkung des Images der Stadt nutzen ließ. TÍMEA N. KOVÁCS „Wohnen lernen” - oder wie die Uranstadt und die Uranstädter geboren wurden Im Jahre 1955 wurde einige Kilometer von Pécs (Fünfkirchen) entfernt das einzige Uranbergwerk Ungarns eröffnet. Damit verbunden war der Beginn der Planung eines neuen Stadtteils, der späteren Uranstadt (Uránváros), auf dem Gelände eines einstigen Militärflughafens. Entsprechend dem Gewicht der strategisch außerordentlich bedeutenden industriellen Investition bekam auch der Bau der Wohnsiedlung für die Uranbergleute Vorrang. Pécs entwickelte sich in erster Linie infolge der Bautätigkeiten in der Uranstadt zu einer modernen sozialistischen Stadt. Die

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