Urbs - Magyar várostörténeti évkönyv 2. (Budapest, 2007)

Resümee

menhängenden Vorgänge (volkswirtschaftliche Planung, Raumordnungsplanung, Baustoffindustrie) zu den politisch wichtigen Themen rechnete. Dann wird die Entste­hung der volkswirtschaftlichen und Raumordnungspläne analysiert, die in der unter­suchten Periode die Bautätigkeit in der Hauptstadt bestimmten. Anschließend wird analysiert, wie all dies sich auf die alltägliche Tätigkeit der Stadtplanung auswirkte. Es wird die Entwicklungsabhängigkeit der Stadtplanungsent­scheidungen behandelt, die infolge der geplanten enorm hohen Wohnungszahl und der Rolle der zentralen Beschlüsse im Städtebau entstand. Gezeigt werden der quantitative Druck, dem die Planung stets ausgesetzt war, und die qualitativen Bestimmungen (Normative, technologische Möglichkeiten), die ihren Handlungsraum einschränkten. Außerdem wird auf die spezielle Situation eingegangen, die durch die Abhängigkeit des Wohnungsbaus von der Baustoffindustrie bzw. den ausführenden Betrieben ent­stand und wegen der bestimmte Bauunternehmen während der Planungsprozesse als extra zu berücksichtigende Interessenträger galten. Der Aufsatz behandelt auch, wie sich die Rahmenbedingungen der Stadtplanung während der Realisierung des Programms weiterentwickelten. Nachdem offensicht­lich geworden war, dass der Wohnungsbau hinter den Plänen zurückblieb, wurde er von einem immer stärkeren Wirtschaftlichkeitsdruck gekennzeichnet, der den Hand­lungsraum der Planung weiter begrenzte und das Erscheinungsbild der gebauten Großsiedlungen beeinflusste. Eine der wichtigsten Konklusionen der Analyse ist, dass das auf industrielle Technologien setzende Massenwohnungsbauprogramm-das in den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg auch in Westeuropa maßgebend war - im Rahmen der speziellen Machtverhältnisse und gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen des Staatssozialismus eine besondere Situation für die Stadtplanung bzw. die ganze Bauin­dustrie schuf, die zur Entstehung eines spezifischen „Produkts" der Stadtentwicklung, der sozialistischen Wohnsiedlung führte. KYRA TOMAY Josefstadt und Franzstadt - zwei Rehabilitationsversuche in Budapest Ziel des Aufsatzes ist es, den Verlauf der unterschiedlichen Rehabilitationsschicksale zweier benachbarter, zahlreiche ähnliche Merkmale aufweisender Bezirke, nämlich der mittleren Josefstadt und der mittleren Franzstadt, bzw. die Faktoren und Entschei­dungen im Hintergrund der geplanten und realisierten Rckonstruktions- und Rehabili­tationstätigkeiten in beiden Gebieten in der Periode zwischen 1956 und 1990 zu dokumentieren.

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