Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 12. (Budapest, 2017)

Bányavárosok - Daniel Haas Kianička: Die Selbstverwatlung der Stadt Kremnitz im 16. Jahrhundert

82 Bányavárosok von Luxemburg seine Gattin Barbara von Celje (Ciliéi Borbála) mit mehreren Besitztümern und den entsprechenden Einnahmen. Diese waren kein Witwen­besitz im wahren Sinne des Wortes sondern finanzielle Versorgung der Kö­nigin. In den Besitz der Königin gelangten nach der erwähnten Urkunde die Sohler Gespanschaft mit Burg und Stadt Altsohl (Zvolen, Zólyom), die Bur­gen Döbring (Dobrá Niva, Dobronya), Slowakisch Liptsch (Slovenská Ľupča, Zólyomlipcse), Wiglasch (Vígľaš, Végles) und Sachsenstein (Šášov, Saskő) mit etwa 80 Siedlungen, sowie die Städte Bries (Brezno, Breznóbánya) und Karpfen (Krupina, Korpona). Den wichtigsten Teil des Geschenkes bildeten die niederungarischen Bergstädte (Civitates Montanarum nostrarum): Neusohl, Kremnitz (Crempnych), Schemnitz, Libethen, Königsberg und Pukanz, zu­sammen mit Dilin, Hodritsch (Hodruša, Hodrusbánya) und Kohlbach (Banský Studenec/Kolpachy, Tópatak). Es wichtig ist zu erwähnen, dass die Könige und Königinnen diese Bergstädte als ein besonderes Ganzes betrachteten. Die Besitzerinnen verwalteten diese Städte in einem positiven Geist (erteilten Pri­vilegien, erließen Steuerzahlungen usw.), denn diese bedeuteten wichtige Ein­nahmequellen. Die letzten Königinnen, die die Bergstädte verwalteten, waren Beatrix von Aragon (Aragóniái Beatrix), Anna von Foix (Candalei Anna) und Maria von Habsburg (Habsburg Mária). Sie übergab sie ihrem Bruder, dem un­garischen König Ferdinand I. von Habsburg (Habsburg I. Ferdinánd) nach lang anhaltenden Streitigkeiten. Die Städte gehörten also in den Jahren zwischen 1424 und 1548 den Königinnen, und zwar fast kontinuierlich. Eine Ausnahme war Katharina von Podiebrad (Katarina Podebradská, Podjebrád Katalin), die erste Ehefrau von König Mathias Korvin, die jedoch nicht befugt war, über die Einnahmen der Städte zu verfügen.14 Eine zweite Ausnahme bildete die Periode der Jahre zwischen 1505 und 1525, als die Städte der Kaufmannfamilie Thurzó verpfändet waren. Seit 1498 mieteten sie die Kremnitzer Königskammer, im Jahre 1505 bekamen sie die Bergstädte als Pfand und kauften auch die Rechte auf den Kremnitzer Scheidegaden für Edelmetalle ab. Die Thurzó Familie kon­trollierte die Städte auch mittels Handel mit Blei und im Jahre 1502 zwing sie sie sogar, ihr ein Treuegelöbnis abzugeben.15 Schließlich ist es zu unterstreichen, dass das existenzielle Fundament der Stadt Kremnitz die Bergbauwirtschaft und die daran anknüpfende Verarbei- tungs- (Mühlen, Hammerwerke, Erzaufbereitungsanlagen, Hütten, Scheidega­den) und Münzindustrie bildeten. Kremnitz gehörte also auch in die besondere Kategorie der Bergstädte. Als Bergstadt ist sie zum Beispiel in einer Urkunde 14 Koči 2008. 1., 2., 6., 7. p. 15 Čelko 1994. 98-102. p.

Next

/
Oldalképek
Tartalom