Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 12. (Budapest, 2017)

Bányavárosok - Daniel Haas Kianička: Die Selbstverwatlung der Stadt Kremnitz im 16. Jahrhundert

88 Bányavárosok den Sitzungen des Stadtrats anwesend. Weitere ständige Beamte kamen ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hinzu. Im Jahre 1592 ist zwar die Stelle des Buchhalters und im Jahre 1591 die Stellen der Schatzmeister bewiesen, aber das Geld für ihre Löhne wurde erst ab Ende des 17. Jahrhunderts bereitgestellt. In der Stadt arbeitete auch der sog. Biertaxschreiber, der den Einfuhr und Ver­kauf von Bier und Wein sowie die Eintreibung der Steuern aus dieser Tätigkeit beaufsichtigte. Diesem „Schreiber der Gebühren aus Bier und Wein“ begegnen wir auch in Schriftstücken seit 1572.23 Kremnitz verfügte bereits im Mittelalter über verschiedene niedriger bezahl­te Angestellte und ähnlich war es auch im 16. Jahrhundert. Nach dem Stadt­recht aus den Jahren 1530/1537 hatten zwei Stadtratsmitglieder die Aufgabe, „Aufsicht über alle ausüben, die von der Stadtkassa bezahlt sind, d.h. über den Herrn Kapitän, Stadtschreiber, Prediger, Kaplan, Lehrer, Zimmermann, Wa­che der Straßen, Stadttore und Türme, Waldhüter und alle Stadtdiener, ob sie ihre Arbeit gewissenhaft ausüben und ob sie das tun, was ihnen zusteht, oder nicht.“24 In einer Steuerliste aus dem Jahr 1542 sind der Unterschreiber, der Stadtreiter Lucas, der Fußbote Johann, Nicolaus Budellus (ohne Anführung der Funktion) und drei Wächter als Stadtangestellte angeführt.25 Eine typische Erscheinung in den Städten war die militärische Selbstverwal­tung, die in der Frühen Neuzeit teilweise die Folge der osmanischen Bedrohung war. Das bedeutet, dass in den Städten nicht nur königliche (bzw. aufständi­sche) oder Söldnereinheiten lebten. Auch im Mittelalter beteiligten sich die Einwohner der Stadt aktiv an der Verteidigung, wenn sie angegriffen wurde. Kremnitz reagierte 1529 mit der Annahme eines besonderen brandschutz-poli­zeilichen Statuts auf die potenzielle osmanische Gefahr. Danach wurde sie auf die Innenstadt und vier Viertel gegliedert, die von sog. Viertelmeistern geführt wurden. Sie waren Verwalter und gleichzeitig militärische Kommandanten. Die Viertel wurden dann auf kleinere Zehntelbezirke gegliedert, die die Zehnter kommandierten. Das Viertel um das sog. Neustift, das Viertel im Sohlertal und das sog. zweite Viertel hatten jeweils fünf Zehntel, das letzte, vierte Viertel bis sieben Zehntel. In der Stadt gab es 265 bewaffnete Männer und in den um­liegenden Dörfern 300 Männer. Der Befehlshaber dieser ganzen organisierten Verteidigung war der Stadt-(/Burg-)Kapitän.26 Auch die Gewerbezünfte waren verpflichtet, an der Verteidigung der Stadt teilzunehmen. Sie verteilten die Auf­sicht über die Stadtmauern unter sich. Die Zunftorganisation war übrigens ein 23 Lamoš 1957. 40-43. p. 24 Čelko 2004. 113., 116., 117. p. 25 Relkovič 1932. 99. p. 26 Matunák 1928. 177., 178. p.

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