Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 12. (Budapest, 2017)
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Resümee 435 gen schließlich auch die örtlichen Kircheninstitutionen Nutzen. Diese bekamen nämlich verschiedene Privilegien, die sie zum Erhalt einer gewissen Menge Salz berechtigte. Mónika Pilkhoffer Die Auswirkungen des Kohlebergbaus auf die städtische Struktur in Pécs (Fünfkirchen) (1852-1945) Die Studie bezweckt, anhand der Tätigkeit der Donau-Dampfschiiffahrts-Gesellschafit (Dunagőzhajózási Társaság, im Folgenden: DDG), die im Kohlebecken von Pécs den modemen Bergbau begründete, die Auswirkung des Bergbaus auf die Stadtentwicklung und - innerhalb dieser — insbesondere auf die Stadtstmktur und das Stadtbild vorzustellen. Die Einleitung skizziert die Auswirkungen der Tätigkeit der DDG auf die Industrieentwicklung, wobei der Bau der ersten Eisenbahnlinie der Stadt zwischen Pécs und Mohács im Jahre 1857 sowie die Sicherstellung der Energieversorgung angesprochen werden. Letztere regte zum einen neue Industrieinvestitionen an, zum anderen beendete sie die Abhängigkeit der Industrie von der Lage und Wasserausbeute des Flusses Tettye, der bis dahin für die Energieversorgung genutzt worden war. Darüber hinaus übte die DDG einen unmittelbaren Einfluss auf die Stadtentwicklung aus, und zwar aufgrund des Zuzugs und der Ansiedlung von Bevölkerungsteilen, die im Bergwerk und in den neuen Fabriken Arbeit fanden. In Pécs lebten 19-mal mehr Menschen von der Arbeit im Bergbau, als es durchschnittlich für die Städte mit Munizipalrecht typisch war. Da der Großteil der Arbeiter aus der westlichen Hälfte des Habsburger Reiches stammte, spielte der Bergbau auch eine Rolle bei der Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der Stadt. Die Studie konzentriert sich an erster Stelle auf die Vorstellung der riesigen Bautätigkeit, die mit der räumlichen Ausdehnung der Stadt einherging und mit der Tätigkeit der DDG verbunden war. Infolge der siedlungsartigen Baumaßnahmen entstanden in den östlichen Randgebieten von Pécs kleine selbstständige Stadtteile (Pécsbánya-Sied- lung, Cassian-Siedlung, Ullmann-Siedlung, Újhegy und Meszes), die - infolge der schlechten Verkehrsverbindungen sowie der Fremdsprachlichkeit und anderen Mentalität der Bergleute - nur locker mit dem damaligen städtischen Leben verbunden waren. Bis zum Jahre 1944 verfugte das Unternehmen über 2.335 Wohnungen, daneben — im Zeichen der sozialen Fürsorge „von der Wiege bis zum Grab“ - über zahlreiche Einrichtungen wie Lebensmittelmagazine, Kirchen, Schulen, Sportanlagen, Kulturhäuser und Friedhöfe. Abweichend von den Bauwerken der DDG in Österreich wurden die sich an die örtlichen Verhältnisse anpassenden, zugleich zeitgemäßeren und auch hinsichtlich ihres Stils moderneren Gebäude in der Gegenwart zu einem bedeutenden Problem eines sich segregierenden Stadtteils.