Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)
Resümee
468 Resümee PÉTER KALOCSAI Die Auswirkung des Wasserkraftwerks von Ikervár auf die Stadtentwicklung in westlichen Transdanubien (1895-1914) Die irn Jahre 1895 gegründeten Elektronischen Werke AG des Komitats Vas (Vasvármegyei Elektromos Müvek Rt.; VEMR) errichteten unter Ausnutzung eines nahezu acht Meter hohen Wasserfalls des Flusses Raab (Rába) bei Ikervár ein Kraftwerk. Als Teil der Investition wurde 1896 der Hauptstromkreis von Szombathely und dann 1900 derjenige von Ödenburg (Sopron) übergeben. In der Studie werden folgende Fragen erörtert: 1. Auf welche Weise und in welchem Maße trug die Nutzung der Wasserenergie von Ikervár zur Modernisierung Westtransdanubiens und - im Rahmen dieses Prozesses - zur Stadtentwicklung bei, und welche gesellschaftsgeschichtlichen Bezüge hatte dieser Beitrag zwischen 1896 und 1914? 2. Welche Städte nutzen die Möglichkeiten, die sich durch die Nutzung des aus der Wasserenergie gewonnenen elektrischen Stroms eröffneten (Szombathely, Sopron, Sárvár und Csepreg) und welche Städte taten dies nicht (Kőszeg), und was waren die Gründe dafür? 3. Welche Anstrengungen unternahmen die genannten Städte zur Verwirklichung der Investitionen, wie erfolgte ihre Umsetzung und wie nutzen sie den aus der Wasserenergie gewonnenen Strom? 4. Welchen Nutzen zogen die von der Möglichkeit Gebrauch machenden Städte? (Beleuchtung von Geschäften und Wohnungen, elektrischer Straßenbahnverkehr, Betreibung der städtischen Wasserpumpen mit elektrischen Strom usw.) 5. Welche Faktoren betrafen die städtische Gesellschaft? (Erweiterung der technischen Kenntnisse über die Elektrizität, Verbreitung elektrischer Haushaltsgeräte) 6. Welche Haltung nahmen die Stadtväter und die Bürger gegenüber dem Investitionsprojekt ein? Welche Konflikte rief das Auftreten des neuen Dienstleisters hervor? (Beispielsweise Konflikte mit den Leuchtgas-Gesellschaften, Streitigkeiten über die öffentliche Beleuchtung außerhalb der „Gaszone“ usw.) In der Studie werden die Städte in funktionalem Sinne behandelt, sodass ich mich nicht nur mit den über das Stadtrecht verfügenden Städten Stein am Anger (Szombathely), Ödenburg (Sopron) und Kőszeg beschäftige, sondern auch mit Csepreg und Sárvár (Letztere waren - gemäß der bekannten komplexen Untersuchung von Pál Beluszky - Gemeinden mit kleinstädtischen Funktionen.) Das Thema wird also nicht auf Stadtebene, sondern auf regionaler Ebene untersucht.