Urbs - Magyar Várostörténeti Évkönyv 10-11. (Budapest, 2017)

Városok és természeti erőforrások. Válogatás az V. Magyar Várostörténeti Konferencián (Budapest Főváros Levéltára, 2015. november 18-19.) elhangzott előadásokból - Sonnlechner, Christoph: Die Versorgung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Stadt. Methoden - Quellen - Ressourcen

22 Városok és természeti erőforrások Wertes der Flächen nun vermehrt in Streit darüber, wem welches Land über­haupt gehöre bzw. wer welche Auwaldflächen nutzen dürfe. Gerichtsinstanzen waren völlig überfordert, mittels geltendem Recht Prozesse in dieser dynami­schen Landschaft zu fassen und Entscheidungen zu treffen. Die Landschaft entzog sich aufgrund ihrer Instabilität jeglichem Versuch der Festlegung. Das eindrücklichste Beispiel dafür gibt ein Prozess, der 1547 begann und 1557 um zwei weitere Prozesse ergänzt wurde. Das Stift Klosterneuburg und das Wiener Bürgerspital prozessierten letztlich mehr als 112 Jahre lang darüber, wer Holz auf Inseln nutzen durfte. Der Wert der Ressource kann daran bemessen werden, dass man sämtliche Gerichtsinstanzen bis hinauf zum Reichshofrat damit be­fasste und bereit war, große Geldsummen für Gutachten und Gerichtskosten für die Klärung auszugeben. Abbildung 3. Ansicht der Wiener Donau. Die Karte wurde 1632 erstellt, gibt aber den Zustand 15 70/80 wieder. Thema der Karte sind strittige Auen, aus denen Holz für den Festungsbau bezogen wurde Stiftsarchiv Klosterneuburg, Sp. 379 (olim 89) Wir kennen zwar keine exakten Mengen, wieviel Brennholz für den Fes­tungsbau benötigt wurden, aber wir wissen, dass allein für die Reparatur der­selben 1597 22.409.000 Ziegel kalkuliert wurden. Um derart viele Ziegel zu brennen, waren ungefähr 75.000 Kubikmeter Holz nötig. Das entspricht etwa dem jährlichen Bedarf der erzbischöflich salzburgischen Saline Hallein am Hö­hepunkt ihrer Produktionsleistung in den 1590er Jahren. Für die Saline wurde

Next

/
Oldalképek
Tartalom